"Brennende Nudeln" aus einem italienischen Krimi
Seija Knorr-Köning, Bundestagskandidatin der SPD im Wahlkreis München West / Mitte, verrät ihr Lieblingsrezept
Ich teile meine Leidenschaft für italienisches Essen nicht nur mit meinem Mann, sondern auf mit dem fiktiven Commissario Montalbano, der in den Kriminalromanen des kürzlich verstorbenen Autors Andrea Camilleri auf Sizilien ermittelt.
Als ich vor einigen Jahren „Der Kavalier der späten Stunde“ gelesen habe, stieß ich auf das Rezept für „pirciatich’abbruscianu“ und wollte das unbedingt nachkochen – und heute mit Ihnen teilen. Gesagt, getan. Seitdem gibt es dieses Gericht, das man am besten mit „Brennenden Nudeln“ übersetzen könnte, regelmäßig. Besonders gut schmeckt das Gericht an kühler werdenden Herbstabenden.
Zutaten für eine Person
Ich koche eine scharfe Sauce, bestehend aus Olivenöl, einer Zwiebel, zwei Knoblauchzehen, vier Anchovis, einem halben Glas Kapern, drei reifen Romatomaten, einer Handvoll entkernter schwarzer Oliven, einem halben scharfen Peperoncino sowie Salz und Pfeffer. Die gemachten Angaben sind die Zutatenmenge pro Person.
Am besten dazu passt kurze, etwas dickere Pasta (pirciati erhält man leider nur in sehr gut sortierten Läden, eine Alternative wären casarecce, aber man kann natürlich auch Spaghetti oder Tortiglioni nehmen). Wenn möglich „al bronzo“, dann ist die Oberfläche der Nudel rauer, ihre Struktur dichter und sie nimmt die Sauce besser auf.
Das Ganze ist schön scharf
Die heiße Pasta mit der Sauce servieren und essen. Unbedingt Servietten danebenlegen, genauso wie man bei oder nach dem Kochen nicht in die Augen fassen sollte, das Ganze ist schön scharf. Dazu passend wäre geriebener Pecorino, falls keiner zu Hand auch Parmesan.
Im Unterschied zum fiktiven Commissario kann ich nicht schweigend essen, sondern mag es, wenn viele Freunde zu Gast sind und man sich bei diesem wunderbaren Essen unterhält. Dringend dazu empfehlen würde ich einen schweren Rotwein sowie ein großes Glas Wasser.
Mein Literaturtipp dazu: Andreas Camilleri, Der Kavalier der späten Stunde, Edition Lübbe, 2002.
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