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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Startschuss für die „Kicking Girls“
Fußball ist einer der größten Integrationsfaktoren
Die Fußball-Euphorie kennt bei den Mädchen der Mittelschule an der Fernpaßstraße keine Grenzen. Egal, aus welchem Land sie stammen, welche Hautfarbe sie haben, ob sie ein Kopftuch tragen oder nicht: Alle spielen zusammen begeistert Fußball. Der Bayerische Fußball-Verband wurde aufmerksam und nahm die Schule in das Laureus-Projekt der „Kicking Girls“ auf. Sportlehrerin Carolin Völk und Schulleiterin Dr. Julia Bernreuther sind sehr stolz darauf, an dem bundesweiten Projekt teilnehmen zu dürfen, denn der Fußball ist einer der größten Integrationsfaktoren an der Schule.
Dienstagnachmittag um 14.30 Uhr an der Mittelschule Fernpaßstraße: Etwa 20 Mädchen, egal aus welchem Land sie stammen, welche Hautfarbe sie haben, welcher Religion sie angehören, ob aus dem Ganztag, den Regelklassen oder gar der Übergangsklasse kommen, treffen sich zur Mädchen-Fußball AG. Die Begeisterung für Fußball bei den Mädchen ist grenzenlos. Maria Mancusi (5g )meint: „Bis zum nächsten Training übe ich immer zu Hause mit meinem großen Bruder."
Welle der Euphorie
In den vergangenen drei Jahren ist durch die Fachlehrerin Carolin Völk, selbst Spielerin beim FC Stern München, eine Euphoriewelle ausgebrochen. Durch die verschiedenen Fußballangebote der Schule haben immer mehr Mädchen die Begeisterung für den Fußball gefunden, so dass die Schule stolz ist, dass der Bayerische Fußball-Verband auf die Fußballerinnen aufmerksam geworden ist und sie in das Programm der „Kicking Girls“ aufgenommen hat.
Die „Kicking Girls“ sind ein Laureus-Projekt in Kooperation mit dem BFV. Das bundesweite Projekt unter der Schirmherrschaft der Botschafter Jens Lehmann, Nia Künzer und Birgit Prinz gibt Mädchen die Chance, Fußball-Arbeitsgemeinschaften an ihren Schulen beizutreten, an Fußballturnieren teilzunehmen und eine Trainerassistentinnen-Ausbildung zu absolvieren, um später selbst als Mentor und Vorbild fungieren zu können. Zudem soll der Übergang zu benachbarten Sportvereinen erleichtert werden und die Mädchen sollen langfristig für den Sport und einen aktiven und gesunden Lebensstil gewonnen werden.
"Es macht mich stolz"
An der Mittelschule Fernpaßstraße ist dieses Programm schon größtenteils umgesetzt. Schülerinnen der höheren Jahrgangsstufen begleiten als Co-Trainerinnen das Projekt. Eine der Betreuerinnen ist die M10-Schülerin Ajla Arifovic: „Es macht mich stolz, jüngeren Schülerinnen ein Vorbild zu sein und mein Hobby auch in der Schule ausüben zu können, zudem hilft es mir, Erfahrung zu sammeln, da ich später selbst einmal eine Mannschaft trainieren möchte." Auch die Sportvereine profitieren bereits, denn Schülerinnen wie Noora Daqo (6 g) erklären: „Endlich gibt es wieder Mädchenfußball, ich melde mich bald mit meiner Cousine Mariya in einem Verein an!"
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