Senioren eine Freude machen
Ein Blick ins Pflegeheim Heilig Geist
"Auf einen Christkindlmarkt kommen die meisten unserer Bewohner niemals mehr", stellt Josef Hinreiner von der hausinternen Tagespflege des Pflegeheims Heilig Geist fest. Doch auf eine weihnachtliche Einstimmung sollen die Heimbewohner nicht verzichten müssen. Deshalb organisierte die Tagespflege einen "Winterzauber" im Innenhof der Pflegeeinrichtung mit Christbaum, Strohballen, Schafen, Kindergruppe, gegrillten Würsten und einem Santa Claus. "Wir holen die Atmosphäre des Weihnachtsmarktes ins Haus", erklärt der Pfleger.
Offenes Haus
Der "Winterzauber" ist nur eines von vielen Beschäftigungs- und Erlebnisangeboten, die die hausinterne Tagespflege für die Bewohner realisiert. Für die Senioren bringen die Veranstaltungen eine willkommene Abwechlslung in ihren Tagesablauf. Von Einzelfallgesprächen über Singen und Musizieren, einer Modenschau und Ausflügen bis hin zu einer einwöchigen Reise an den Gardasee im kommenden Jahr reicht die Palette. Zudem sind auch immer wieder Kindergärten und Schulklassen zu Gast. "Wir haben eine sehr schöne Jahreskrippe, die von Kindergruppen gerne angeschaut wird", erläutert Hinreiner – und das nicht erst, seit die Quartiersöffnung zu einem offiziellen Credo wurde. Das Haus sei schon immer zum Viertel hin offen gewesen.
Einige der Bewohner sind von den kognitiven Fähigkeiten und von der Vitalität her noch so mobil, dass sie nach draußen gehen können. Das sind auch diejenigen, mit denen Ausflüge oder die Reise unternommen werden. "Ein Rollstuhl ist dabei kein Problem", betont Hinreiner. Es werde für solche Zwecke ein rollstuhlgerechter Reisebus gemietet.
Kuvert-Aktion
Margot Günther, Vorsitzende der Senioren Union in Neuhausen-Nymphenburg und des Vereins der Aufbaugeneration, die dem Haus seit vielen Jahren verbunden ist, schätzt die Arbeit der Hausinternen Tagespflege hoch ein und versucht sie tatkräftig zu unterstützen. In Heilig Geist ist sie ein gern gesehener Gast. Viele Bewohner kennt sie gut. Da sie weiß, dass die Senioren, die noch einigermaßen mobil sind, ein bisschen Geld für ihre Aktivitäten brauchen – für einen Friseurbesuch zum Beispiel oder einem Stück Kuchen in einem Café –, sammelt sie mit Hilfe ihres Vereins schon seit Jahren für Ostern und Weihnachten. Zu den Spendern gehören viele Privatpersonen, aber auch die Findelkind-Sozialstiftung der Familie Schmucker.
In mit Weihnachtsmotiven beklebte Briefumschläge kommt vor den Feiertagen dann jeweils eine kleine Summe – und die Umschläge werden von Josef Hinreiner an die Bewohner verteilt, denen nach Abzug der Kosten fürs Pflegeheim von der Rente kaum mehr etwas übrig bleibt. "Schon mit einem kleinen Betrag kann man den Senioren eine wirklich große Freude machen", betont Margot Günther.
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