Kunstwerk und Zeitdokument
Großes Wandgemälde von 1990 soll nochmals ausgestellt werden
Es ist ein Dokument der Zeitenwende und das Ergebnis einer Begegnung zwischen Künstlerinnen und Künstlern aus München und Leipzig im Jahr 1990: das 5,5 Meter lange und 2,8 Meter hohe Freiheits- und Friedensbild. Entstanden ist es als Gemeinschaftsaktion im Asamhof, wo am Ende eines Ausstellungsbesuchs der Leipziger Delegation ein Künstlerfest gefeiert wurde und viele Menschen einen Beitrag zu dem Bild leisteten. Der damalige Münchner Kulturreferent Siegfried Hummel signierte das fertige Kunstwerk.
Die Idee eines Künstleraustauschs wurde im Geiste der Wiedervereinigung und als Zeichen des gemeinsamen Aufbruchs im Verein "Kunsthalle Schwabing e.V." geboren. Dessen Vorsitzende Margot Günther organisierte zuerst eine Ausstellung von Münchner Künstlerinnen und Künstlern unter dem Motto "München 90 in Leipzig" in der sächsischen Großstadt, anschließend kamen Leipziger Maler und Bildhauer in die bayerische Landeshauptstadt, um ihre Werke zu präsentieren. Im Zuge der besonderen Atmosphäre dieser Kunstbegegnungen zwischen Sachsen und Bayern wurden auf dem Gemeinschaftswerk in großen Lettern die Worte Frieden und Freiheit verewigt und ein Dank an Gorbatschow integriert.
Über 30 Jahre ist dies nun her. Margot Günther hat das riesige Bild aufbewahrt und konnte es auch einige Male der Öffentlichkeit zeigen, unter anderem bei einer Ausstellung im Neuhauser Trafo. Jetzt, so wünscht sich die Kunstförderin, die selbst keinen Platz hat, das einzigartige Zeitdokument zu präsentieren, soll das Bild nochmals ausgestellt werden und dann hoffentlich verkauft oder versteigert werden, um damit Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen, die die Corona-Pandemie besonders hart getroffen hat. Auch über ein Interesse der Stadt München, des Freistaats Bayern oder der Stadt Leipzig würde sich Margot Günther freuen. Unter margotgnther@aol.com kann man bei Interesse Kontakt aufnehmen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH