Risiko Zeitumstellung
Marina W. aus Obermenzing: Ich leide immer wieder an Schlafstörungen - ohne dabei eine Regelmäßigkeit erkennen zu können. Inwieweit kann das Thema Zeitumstellung hierbei eine Rolle spielen und was kann ich dagegen tun?
Schlafstörungen können, vor allem, wenn sie unbehandelt bleiben zu akuter Tagesschläfrigkeit führen. Damit steigt das Risiko in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden. Das Thema Zeitumstellung ist in dieser Hinsicht nicht unbedingt förderlich. Grundsätzlich wirkt jede Art von Zeitverschiebung auf den menschlichen Organismus. Sowohl von Winter- auf Sommerzeit, aber auch, wenn am kommenden Wochenende in der Nacht zum Sonntag die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden. Die Folge: Der Biorhythmus, der letztendlich den Schlaf- und Wachmodus steuert und für die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin verantwortlich ist, wird empfindlich gestört. Manche Menschen gewöhnen sich relativ schnell nach ein paar Tagen an die neue Sommerzeit. Bei anderen Menschen dauert es einige Wochen, bis sich der Rhythmus eingespielt hat und wieder allgemeines Wohlbefinden einkehrt. Auf den kleinen „Mini-Jetlag“ reagieren viele mit Symptomen wie starker Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Infektanfälligkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Besonders betroffen sind alle, die ohnehin schon Probleme mit dem Einschlafen haben. Je nachdem wie ausgeprägt das Schafdefizit ist, kommen auch Reizbarkeit, Bauchschmerzen, Migräne oder Verdauungsbeschwerden vor. Es ist statistisch bewiesen, dass sich in den ersten Tagen nach der Umstellung deutlich mehr Verkehrsunfälle ereignen. Die Ursachen reichen von Unkonzentriertheit bis zum Einnicken am Steuer – immer mit potenziell tödlichem Risiko. Dazu sind Autofahrer plötzlich eine Stunde früher – und damit noch in der Dämmerung – unterwegs, wodurch sich mehr Wildunfälle ereignen. Der ADAC empfiehlt daher, in den kommenden Wochen besonders aufmerksam zu fahren und immer auch damit zu rechnen, dass Reh, Wildschwein, Hase und Hirsch
angelockt vom ersten frischen Grün auf den Feldern, unverhofft über die Straßen laufen. Lindern lassen sich die Beschwerden der Zeitumstellung möglicherweise mit Entspannungsübungen. Das Abendessen sollte nicht zu schwer sein und wer kann sollte auf Kaffee, schwarzen Tee und Nikotin verzichten. Besonders abends sollte man auf Joggen und anderen den Kreislauf in Schwung bringende Aktivitäten verzichten. Sie erschweren das Einschlafen.
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