"Extrem viel Spaß"
Drei Ehrenamtliche über ihr Engagement beim TSV Solln
Sie engagieren sich, wenn andere Feierabend machen, opfern einen Großteil ihrer Freizeit auch am Wochenende und sind vor allem mit Herzblut dabei: Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren. Mit ihrer Tätigkeit sind sie eine wertvolle Stütze für die Gesellschaft. Viele Vereine könnten ohne das Ehrenamt nicht existieren. Doch warum engagiert sich jemand unentgeltlich?
"Man kann kreativ sein"
Christian Teich, 1. Vorstand beim TSV Solln, bringt es auf den Punkt: "Ich engagiere mich ehrenamtlich, weil ich Spieler, Mannschaften, die Fußballabteilung und den Verein zum Erfolg führen möchte." Sein Vereinskollege Philipp Uliczka ist als Jugendtrainer und Inventarleiter tätig. "Es macht mir wahnsinnig Spaß. Ich liebe den Fußball", begründet er seinen Einsatz als Ehrenamtlicher. "Ich finde es gut, wenn sich die Jugendlichen und Kinder viel bewegen und jeder immer noch dazulernen kann", sagt er. Und Sebastian Seidel, Sportlicher Leiter Jugend und Fußballabteilungsleiter, ergänzt, es mache ihm extrem viel Spaß mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. "Außerdem kann man kreativ sein und versuchen seine eigenen Ideen zu vermitteln. Wenn diese dann erfolgreich von den Kindern auf dem Platz umgesetzt werden und sie sichtlich Spaß daran haben, sorgt das auch für Freude bei einem selbst."
Engagement nach der Arbeit
Die meisten Vereine könnten ohne die Unterstützung von Ehrenamtlichen nicht existieren. Das gilt auch für Sportvereine. Doch was bewegt jemanden, sich nach einem oftmals langen Arbeitstag noch ehrenamtlich zu engagieren, sich beispielsweise bei jedem Wetter auf den Fußballplatz zu stellen, um mit Kindern und Jugendlichen zu trainieren? Oder sich hinzusetzen und Konzepte zu entwickeln? Wir sprachen mit Christian Teich (1. Vorstand), Philipp Uliczka (Jugendtrainer und Inventarleiter) und Sebastian Seidel (Sportlicher Leiter Jugend und Fußballabteilungsleiter) über ihr ehrenamtliches Engagement beim TSV Solln:
"Sieben Jahre"
Wie lange engagieren Sie sich schon ehrenamtlich beim TSV Solln?
Christian Teich: Seit neun Jahren.
Philipp Uliczka: Sieben Jahre.
Sebastian Seidel: Als Fußball-Jugendtrainer habe ich mit 14 begonnen, also vor mehr als sieben Jahren. Im April 2018 wurde ich außerdem zu einem von zwei Sportlichen Leitern Jugend ernannt und bin seitdem auch in der Fußballabteilungsleitung aktiv.
"Trainer und Abteilungsleiter"
Welche Aufgaben haben Sie?
Christian Teich: Seit Juli 2017 Vorstand des Vereins; vorher acht Jahre Trainer und Abteilungsleiter Fußball und in Personalunion fünf Jahre Schriftführer in der Vorstandschaft.
Philipp Uliczka: Trainer in der Jugend seit sieben Jahren und seit einem Jahr Inventarleiter.
Sebastian Seidel: Neben der klassischen Trainertätigkeit (aktuell bei einer U14 / C-Jugend) bin ich in der Sportlichen Leitung Jugend. Hier bin ich Teil eines fünfköpfigen Teams (neben Jugend- und Abteilungsleitern). Wir kümmern uns um alle organisatorischen Dinge rund um unsere große Abteilung (Trainerfindung, Fortbildungen, Turniere etc.). Außerdem habe ich mit einem Kollegen ein sportliches Konzept für die Nachwuchsabteilung entworfen. Dieses versuchen wir Stück für Stück umzusetzen sowie unsere Trainer weiterzubilden und zu fördern. Sodass am Ende unsere Nachwuchsspieler davon profitieren.
"Es gibt für alles Lösungen"
Ehrenamt ist ja nicht immer nur "Friede, Freude, Eierkuchen" – was machen Sie, wenn es Konflikte gibt oder Sie mal nur "angemessen" motiviert sind?
Christian Teich: Personalführung von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bein TSV Solln gehört zu meinen Aufgaben. Darunter fällt Konflikte zu lösen, bei unüberwindbaren Differenzen ehrenamtliche Mirabeiterinnen und Mitarbeiitern von Aufgaben entbinden (letztes Mittel). Falls ich "angemessen motiviert" bin, ziehe ich mich zurück und erledige nur die dringenden primären Aufgaben, nehme also "Urlaub".
Philipp Uliczka: Zähne zusammen beißen, Kompromisse finden (besonders im Ehrenamt wichtig) und das beste draus machen. Es gibt für alles Lösungen.
Sebastian Seidel: Manchmal gibt es solche Momente, ja. Dann versuche ich mich zunächst vor allem auf die Dinge zu konzentrieren, die mir richtig Spaß machen. Meistens ist das die Arbeit mit der eigenen Mannschaft. Daraus schöpft man neue Kraft, um auch die unangenehmen Dinge anzugehen. Das gelingt deutlich leichter in einem mehrköpfigen Team wie bei uns, weil man sich die Aufgaben gut aufteilen kann.
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