"Muffig" und vielversprechend
Drei von sechs Bohrungen sind geschafft
Die SWM haben die dritte von sechs Bohrungen für die Geothermieanlage am Heizkrafzwerk Süd niedergebracht. Aktuelle Pumpversuche sollen zeigen, ob Ergiebigkeit und Temperatur des Thermalwasservorkommens den Erwartungen entsprechen. Dabei tritt Dampf aus. Aufgrund der chemischen Zusammensetzung des Wassers kann es kurzzeitig zu Geruchsbelästigungen kommen, so die Stadtwerke: Wenn das Tiefenwasser auf Luftsauerstoff trifft, entsteht ein „muffiger“ Geruch. Dieser sei völlig ungefährlich.
Die Ergebnisse der Leistungstests an den Bohrungen 1 und 2 waren bereits sehr vielversprechend: Die Temperatur war deutlich höher als erwartet, die Ergiebigkeit lag im Plan. Mit einer Leistung von 50 Megawatt und mehr soll die Geothermieanlage Ökowärme für mindestens 80.000 Münchner liefern. Bis Ende 2019 sollen die Arbeiten an allen sechs Bohrlöchern abgeschlossen sein. Parallel dazu wird die Heizzentrale gebaut, die auch die Technik beherbergt. Nach finalen Langzeitpumpversuchen soll die Anlage dann im Jahr 2020 ans Netz gehen.
Die Stadtwerke wollen München bis 2040 zur ersten deutsche Großstadt zu machen, in der die Fernwärme zu 100 Prozent CO2-neutral gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag wird soll die Geothermie liefern.
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