Das eigene Viertel entdecken
Das neue Programm der Münchner Volkshochschule Süd ist da
Zur Kriegersiedlung geht es direkt von der Albert-Roßhaupter-Straße. Die heute unter Denkmalschutz stehende Siedlung mit ihren rund 100 Haushalten wurde in den 20er Jahren errichtet, um Verwundeten des Ersten Weltkriegs zu preiswerten Eigenheimen zu verhelfen. Die MVHS organisiert eine Führung in die Siedlung. (Foto: job)
Mit der so genannten Kriegersiedlung in Sendling sollte kriegsverletzten Soldaten aus dem 1. Weltkrieg einst die Möglichkeit gegeben werden, ein kleines Haus mit Garten zu erwerben. Wer sich für die Geschichte dieser unter Denkmalschutz stehenden Siedlung interessiert, sollte an einer Führung teilnehmen, die die Volkshochschule München Süd (MVHS) im aktuellen Frühjahrs- und Sommerprogramm anbietet. Die Führung am 1. Juli ist nur eines von zahlreichen Themen im Münchner Süden, die sich mit der Stadtviertelgeschichte befassen. Die Anmeldungen laufen bereits, am 6. März geht es dann los mit den Angeboten.
Blick ins Fundbüro
Schmuck, Fotoapparate, Schirme, Handys, aber auch Skier – große und kleine Schätze landen jedes Jahr im Fundbüro in der Ötztaler Straße. Spitzenreiter im Fundsachen-Ranking sind jedoch die Schlüssel, die an einem dichtbehängten Brett auf ihre Eigentümer warten. Jedes Jahr landen rund 50.000 Fundsachen und 70.000 Verlustanfragen im Fundbüro. Was nicht abgeholt wird, wird zwischen einem und sechs Monaten aufbewahrt und geht dann an den Finder oder wird öffentlich versteigert. Bei einem Besuch am 14. März erfahren die Teilnehmer, was an Arbeit nötig ist, um Fundstück und Eigentümer möglichst wieder zusammenzubringen.
Wie läuft die Ausbildung bei der Feuerwehr ab? Wie sieht die Realität in diesem Beruf aus? Bei einem Besuch in der Feuerwache 2 (Aidenbachstr. 7) und ihrer Schule am 5. April sollen die Gäste genau darüber informiert werden.
Dann können sie sich selbst ein Bild darüber machen, ob es wohl ein Traumberuf ist. Noch gar nicht so lange gibt es die Bio-Brauerei in Hadern. Sie öffnet am 7. Juli ihre Türen.
Wohnen im Bauwagen
Wie geht es weiter mit der Oberfläche am Luise-Kiesselbach-Tunnel? Bis Ende 2017 wird das Areal neu gestaltet. Bei einer Führung am 24. Juli erläutert der Vorsitzende des zuständigen Bezirksausschusses 7 den aktuellen Stand der Planungen.
Einblick in eine alternative Lebensform gibt es am 24. Juni im Stattpark Olga. Seit rund sieben Jahren leben 20 Menschen unterschiedlichen Alters in Wohn-, Bau- und umgebauten Lastwägen auf einer von der Stadt München angemieteten Fläche. Warum macht man das? Ein Besuch bei den Bewohnern von Olga gibt Einblick in dieses
Wohn- und Kulturprojekt. Neben den Wohnwägen gibt es zum Beispiel auch einen Werkstatt- und Gemeinschaftswagen sowie Freiflächen, die gemeinschaftlich genutzt werden.
Lebendiges Quartier
Was verbirgt sich hinter dem neu entstehenden "Jungen Quartier Obersendling"? In den nächsten zwei Jahren wird auf dem 35.000 Quadratmeter großen ehemaligen Siemens-Rechenzentrum das „Junge Quartier Obersendling“ entstehen. Die Vision ist, dass dieses neue Zentrum zum einen eine zeitlich befristete Heimat für junge Menschen in der Ausbildung – mit und ohne Fluchthintergrund – wird. Zum anderen soll es ein lebendiger „Hotspot“ mit vielfältigen bildungs- und freizeitbezogenen Angeboten für alle im Quartier Obersendling lebenden jungen Menschen und für Jugendliche aus ganz München werden. Vertreter des Sozialreferats klären darüber am 16. Mai auf.
"Vom Wasser auf die Straße – Flößerei in der Umbruchszeit" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 21. Juni in der Galerie eigenArt der MVHS (Albert-Roßhaupter-Str. 8) eröffnet wird. Lange war die Isar eine wichtige Wasserstraße für den Warentransport von schweren Gütern aller Art und das Flößerhandwerk galt als ein angesehener Berufszweig. Gegen Ende des 19. Jahrhundert erschwerte jedoch der Bau von Kraftwerken auf den Flüssen Isar und Loisach zunehmend diese bewährte Transportart. Durch den zusätzlichen Ausbau der Eisenbahntrassen und der zunehmenden Motorisierung verlagerte sich der Gütertransport auf Bahn und Straße. Damit veränderte sich unweigerlich auch der Beruf des Flößers.
In Thailand gehören Salas zum alltäglichen Erscheinungsbild. Die Pavillons dienen als Treffpunkt und besinnliche Rückzugsstätten. Die Thai-Sala im Westpark wurde 1983 im aristokratischen Bangkok-Stil erbaut. Mit der von einem thailändischen Künstler geschaffenen und später geweihten Skulptur ist die Sala das erste buddhistische Heiligtum in Deutschland. Mit einer Führung geht es am 2. Juli zu diesem Pavillon. Ab Mittag können die Teilnehmer dem dort stattfindenden Vesakh-Fest beiwohnen.
Führung mit Gebärdensprache
Im Mai 1902 gründete der bekannte Architekt Gabriel von Seidl mit Münchner Bürgern den Isartalverein. Zum Jubiläum „115 Jahre Isartalverein“ ist am 29. Juli eine Führung in Thalkirchen für gehörlose und hörende Menschen gemeinsam geplant. Dorle Gribl wird auf ihrem Rundgang über die Geschichte des Vereins sowie die Situation der Isar nach der Renaturierung berichten. Dies wird simultan von einem Dolmetscher in die Deutsche Gebärdensprache übersetzt werden. Zeitgleich dazu gibt es eine Ausstellung in der Galerie eigenArt in Sendling zum Thema „Vom Wasser auf die Straße – Flößerei in der Umbruchszeit“.
Programm für Senioren
Neben dem regulären Programm bietet der Stadtbereich Süd der Münchner Volkshochschule auch viele Kurse für Senioren an. Das Sprachenangebot umfasst nahezu 30 Senioren-Kurse für Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Deutsch. Neu dabei sind ein " Schnupperkurs Altgriechisch", ein "Anfängerkurs Altgriechisch" und ein Latein-Kurs "Lektüre und Grammatikwiederholung".
Auf Sisis Spuren
Ludwig von Schwanthalers Bavaria, die erste Kolossalstatue der europäischen Kunstgeschichte seit der Antike, ist eine technische Meisterleistung der Erzgießer Johann Baptist Stiglmaier und Ferdinand von Miller. Hierher geht es mit einer Führung am 25. Juni. Auch die dahinterliegende Ruhmeshalle wird an diesem Tag besucht. König Ludwig I. ließ die Gedenkstätte für „ausgezeichnete Bayern“ 1843 bis 1853 nach Plänen von Leo von Klenze errichten. Während des Rundgangs lernen die Gäste die wichtigsten Persönlichkeiten kennen.
Auf den Spuren von Kaiserin Elisabeth am Starnberger See können die Teilnehmer einer Exkursion am 5. August wandeln. Das „Kaiserin-Elisabeth-Museum“ im historischen Bahnhof Possenhofen gibt mit zahlreichen Ausstellungsobjekten Einblick in das Leben der österreichischen Kaiserin Sisi, die 2017 ihren 180. Geburtstag
feiern würde. Nach dem Besuch des Museums geht es zum Schloss Possenhofen, in dem sie glückliche Kinderjahre verbrachte. Das Schloss ist heute in Privatbesitz und deshalb nur von außen zu besichtigen.
Die MVHS Seniorenbroschüre für den ganzen Münchner Raum erhalten Interessierte kostenlos in den MVHS Stadtteilzentren, den Stadtbibliotheken und vielen Stellen im Stadtviertel.
Anmeldungen
Anmelden kann man sich für alle Veranstaltungen der MVHS Süd persönlich im Stadtbereichszentrum in der Albert-Roßhaupter-Straße 8 oder telefonisch unter der Nummer (089) 480066730 während des ganzen Semesters montags, dienstags 9 bis 13 Uhr sowie mittwochs, donnerstags 14 bis 19 Uhr. Neu für Senioren findet die Beratung mittwochs von 14 bis 15 Uhr statt. Außerdem ist unter www.mvhs.de rund um die Uhr eine online-Anmeldung möglich.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH