Besser als Unterricht
Werdenfelsschüler im Theaterfieber
"Es ist bombig gelaufen", freut sich Matthias Spigiel, Rektor der Werdenfelsschule, über die Theaterwoche, an der sich alle Kinder beteiligt haben. Mit 18 gelungenen Aufführungen konnte die Werdenfelsschule rund um ihr Sommerfest aufwarten und begeisterten damit ihre Gäste.
Bis es soweit war, stand allerdings eine ganze Menge Arbeit an, von der die Kinder in ihrer eigens herausgebrachten Theaterzeitung berichten: Bühnenbilder - z.B. ein See für Wilhelm Tell oder eine Burg für Shakespeare - mussten auf riesige Leinwände gemalt werden ("Dafür braucht man Fingerpitzengefühl", erzählen Benjamin, Emma, Ludwig, Julian und Josefine), Gipsmasken wurden angefertigt und Filzfingerpuppen gemacht ("Das Schwierige ist, sorgfältig zu nähen, damit sie nicht während der Aufführung auseinanderfallen", berichten Leon, Andreas und Pascal), Witze nachgespielt ("Es ist schwierig, nicht bei den lustigen Stellen zu lachen, denn sonst lachen die Zuschauer nicht mehr", weiß Pascal). Manche Schüler übten u.a. Pantomime ("Man spricht nur mit dem Körper", berichten David und Florian, "allerdings ist es sehr schwierig, Illusionen aufrecht zu erhalten"), Fechten und Kämpfen. Welche Workshops sie besuchten, blieb den Kindern selbst überlassen. "Dazu lernt man auch noch in verschiedenen Formen Theater spielen. Deswegen ist die Projektwoche besser als Unterricht", findet Julian.Natürlich sprachen die Kinder auch über die großen Stoffe des Weltheaters und der Literatur, z.B. Don Quijote, Romeo und Julia, Hänsel und Gretel oder den Kampf um Troja, der in der Ilias geschildert wird.
Die Woche, die unter dem Motto "Wir führen uns dann mal auf" stand, drehte sich mit unzähligen Angeboten und Möglichkeiten um Bewegung, Puppenkunst und Bühnenzauber. Dass die Grundschule für eine Woche zum großen Theater wurde, verdenkt sie der Zusammenarbeit mit dem Verein Kultur & Spielraum München, der die einzelnen Workshops durchführte, und etlichen Sponsoren (darunter der Bezirksausschuss 7 / Sendling-Westpark, Spardabank). Neben den Eltern und Lehrernunterstützten auch in diesem Jahr der Hort und die Hausaufgabenbetreuung Pfiffikus die Schule.
Doch auch die Grundschüler unterstützten andere: "Kurzfristig haben wir uns entschieden, auf dem Sommerfest für die Stabpuppen, Tiermasken und anderen Requisiten nichts zu verlangen", erzählt Matthias Spigiel, "stattdessen haben wir um eine Spende gebeten, in die auch der Erlös für die Theaterzeitung einfloss." Den Betrag von 700 Euro erhält der Verein Sternstunden, der diese Summe in einer Sonderaktion direkt Kinderhilfsprojekten der Hochwasserkatastrophe zukommen lässt.
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