Sport als verbindendes Element
Gemeinsames Fußballturnier des Adolf-Weber-Gymnasiums und der Alfonsschule
Frei nach dem Motto „Hallo Nachbar!“ veranstalten das Adolf-Weber-Gymnasium (AWG) und die Mittelschule an der Alfonsstraße bereits seit drei Jahren ein gemeinsames Fußballturnier für ihre fünften Klassen. „Entstanden ist die Idee aus einer Mediation zwischen den beiden Schulen“, erzählt Sylvia Gräfenstein, Lehrerin am AWG. „Es hatte eine Schlägerei zwischen Sechstklässlern gegeben. In der Mediation kam dann heraus, dass sich das Ganze im Grunde nur aus Neugier ergeben hat und Vorurteile eine große Rolle gespielt haben.“ Die Schüler seien dann von sich aus und gemeinsam darauf gekommen, ein Fußballturnier auszurichten.
„Hierfür konnten wir auch gleich die Sportkollegen der Alfonsschule gewinnen“, so Sylvia Gräfenstein, die am AWG für die Mediation zuständig ist. „Im ersten Jahr war die Organisation sehr aufwendig. Mittlerweile wird das Turnier komplett von unseren Schülermediatoren organisiert. Darauf bin ich sehr stolz.“ Die Lehrerin leitet die Mediation am AWG zusammen mit insgesamt 20 Schülermediatoren. „Mittlerweile ist die Organisation des Turniers ein Selbstläufer. Ich bin auch sehr froh, dass die Schulleitungen die Veranstaltungen so unterstützen.“ Zudem hätten in den vergangenen drei Jahren auch die Streitigkeiten zwischen den Schülern abgenommen.
Eine Art Klassentreffen
Die Teams, die beim Fußballturnier antreten, sind gemischt, „das heißt, in jedem Team sind immer zwei Schüler aus einer Klasse des AWG und der Alfonsschule“, erklärt Dominik Pöhlmann, Sportlehrer der Mittelschule. „Das ist pädagogisch sehr wichtig. Sport ist ein verbindendes Element. Hinzu kommt, dass sich viele der Schüler noch aus der Grundschule kennen und hier beim Turnier wieder zusammen kommen. Das finde ich sehr nett. Aber natürlich steht auch der Spaß im Vordergrund.“ Und Sylvia Gräfenstein ergänzt: „Es geht weniger um die Schule als mehr um den Sportsgeist.“
An dem Kleinfeldturnier auf der Sportanlage des AWG haben heuer rund 150 Schüler teilgenommen – im Übrigen Mädchen genauso wie Jungen. „Wir merken, dass sich die Arbeit lohnt“, sagt Sylvia Gräfenstein. „Ich bin froh, dass sich das alles so ergeben hat – einfach im Sinne guter Nachbarschaft.“ Das sieht auch Dominik Pöhlmann von der Alfonsschule so: „Wir bekommen auch von den Kollegen nur positives Feedback. Und auch die Schüler freuen sich im Vorfeld schon immer sehr auf das Turnier.“
Sylvia Gräfenstein hat noch viele weitere Ideen für gemeinsame Projekte mit der Mittelschule an der Alfonsstraße, die nur einen Steinwurf vom AWG entfernt liegt. „Mir schwebt noch einiges an Projekten vor“, betont die Mediatorin. „Unter dem Motto ‚Hallo Nachbar!‘ könnte ich mir vorstellen, auch gemeinsame Sachen im Bereich Soziales oder Kunst zu initiieren. Für die Kinder ist es wichtig, dass sie ihren eigenen Weg gehen können – egal auf welcher Schulart das ist. Die Kinder sollen glücklich sein und sich wohlfühlen. Ich finde es traurig, wenn sich ein Kind der Schulart anpassen soll und nicht umgekehrt.“
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