Integration durch Sport
Fitnessraum im Clean Projekt Neuhausen ist wieder geöffnet
Drei Monate war er geschlossen, doch nun steht der Fitnessclub des „Clean Projekts Neuhausen“ (CPN) den fitnessbegeisterten Jugendlichen aus dem Stadtviertel wieder zur Verfügung. „Wir haben unter anderem die Wände neu gestrichen“, erzählt CPN-Mitarbeiter Marko Suljic. „Außerdem wurde die Elektrik gerichtet und Schimmel entfernt.“ Acht Euro kostet der Fitnessbeitrag im Monat. „Bei uns kann man ab 14 Jahren mit dem Fitnesstraining anfangen. Mit Sport kann man sehr viel bewegen, gerade auch im Hinblick auf die Integration“, so Hasan Yelten, der im CPN für den Sport- und Fitnessbereich zuständig ist. „Während der Öffnungszeiten sind natürlich immer auch Übungsleiter vor Ort. Bei uns ist jeder willkommen. In der Regel machen bei uns Jugendliche im Alter von 14 bis 28 Jahren Sport.“
Was die Renovierung des Fitnessraums betreffe, habe man versucht sehr viel selbst zu machen, „und zwar zusammen mit den Jugendlichen. Geholfen hat uns zum Beispiel ein Maler, der früher unsere Einrichtung selbst besucht und mittlerweile seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat. Das ist sehr schön zu sehen und macht Freude.“ Zum derzeitigen Sportangebot des CPN gehören Fitness, Boxen und Muay Thai Boran. „Der Kampfsport ist ideal, um neben Kraft und Ausdauer auch die mentale Stärke zu trainieren“, weiß Hasan Yelten.
Fitness, Lernhilfe und mehr
Neben dem Fitnesstraining liegt das Hauptaugenmerk im CPN auf der Lernhilfe. „Mit unserer Lernhilfe können wir in den letzten Jahren sehr große Erfolge vorweisen“, sagt Marko Suljic. „Wir konnten über 100 Jugendliche in die Ausbildung bringen, die sie dann auch abgeschlossen haben. Das ist eine Erfolgsquote von 95 Prozent. Darauf sind wir sehr stolz“, so der Leiter der Lernhilfe weiter. Zudem bietet das CPN einen kostenlosen Mittagstisch für die Schüler sowie einen offenen Treff an und unterstützt junge Menschen bei familiären, schulischen und beruflichen Problemen, bei Arbeitslosigkeit und bei Schwierigkeiten mit der Wohnsituation sowie bei Drogenabhängigkeit. Die soziale Jugendhilfeeinrichtung in der Andreestraße 5 besteht bereits seit 25 Jahren. Im CPN ist man sich sicher, dass die Mischung aus Treffpunkt, Mittagstisch, Lernhilfe, Beratung, Sport- und Fitnessangeboten das Rezept für eine bessere Zukunft ist.
„Spendenbereitschaft nimmt ab“
Personell gibt es im CPN einige Änderungen, denn Anne Weiß, Gründungsmitglied und langjährige Leiterin der Einrichtung, übergibt die Leitung an Melanie Otto und Matthias Kraus-Thaler. Die sozialpädagogischen Fachkräfte haben im Januar die Arbeit aufgenommen. An der Ausrichtung der Arbeit wird sich im CPN aber nichts ändern. „Wir wollen unseren Besuchern ein warmes Essen zur Verfügung stellen“, sagt Anne Weiß. „Die Flüchtlingspolitik und die Flüchtlingsfrage waren in diesem Jahr in den öffentlichen Diskussionen kaum mehr Thema. Dies hatte zur Folge, dass auch die Spendenbereitschaft für die Flüchtlingshilfe abnahm.“ Dies stehe im Widerspruch zur Arbeit im CPN. „Wir beobachten, dass die innerfamiliären und die finanziellen Probleme zunehmen.“ In den Familien fehle es an Essen und das Armutsrisiko steige besonders bei den kinderreichen Familien. „Die Befriedung der Grundbedürfnisse ist deshalb in unserer Einrichtung weiterhin zentrales Thema“, so Anne Weiß. Deshalb sei man von Seiten des CPN sehr auf Spenden angewiesen.
Öffnungszeiten Fitness
Der Fitnessraum des CPB hat immer montags bis donnerstags von 17 bis 21 Uhr sowie freitags von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Das CPN ist aktuell noch auf der Suche nach Fitnesstrainern (auf 450 Euro-Basis); Interessierte können sich unter Tel. (089) 132271 oder per E-Mail an vorstand@c-p-n.info wenden.
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