Was tun bei Autoklau
Der Fahrzeugdiebstahl nimmt wieder zu. Der ADAC sagt, wie man Langfingern das Leben schwerer machen kann.
Wahrlich keine schöne Vorstellung: Man will zu seinem Auto gehen, doch das Fahrzeug ist spurlos verschwunden. 19 503 Autobesitzer mussten das alleine im Jahr 2010 erleben, so die Diebstahlstatistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Damit nahm die Zahl der Autodiebstähle im Vergleich zu 2009 um rund sieben Prozent zu. Besonders beliebt sind Luxus Geländewagen wie der Toyota Lexus, BMW X5 und X6. Aber auch Vans wie der VW Caravelle ist vor Langfingern nicht sicher. Auch der VW Golf und Passat sind begehrte Modelle. Bei den Dieben handelt es sich meist um europaweit tätige, organisierte Banden, die die Fahrzeuge besorgen, sobald ein Abnehmer darauf wartet. Dabei geraten nicht nur Neuwagen ins Visier der Schleuser, auch ältere Modelle sind nicht mehr sicher. Gleichzeitig nimmt der Ersatzteil-Diebstahl gewaltig zu.
Raffinierte Tricks
Die Diebe sind technisch auf dem neuesten Stand. Mit einem Störsender wird beispielsweise das Sendesignal des elektronischen Schlüssels beim Zusperren blockiert. So gelangen die Banden ohne Fenstereinschlagen oder Türknacken mühelos ins Fahrzeug. Nach dem Diebstahl erfolgt ein Zwischenstopp etwa in einer Tiefgarage. Danach überstellt ein Unbeteiligter dem Auftraggeber das Fahrzeug mit gefälschten Papieren ins benachbarte Ausland.
Polizei benötigt genaue Angaben
Bemerkt man als Betroffener, dass das Fahrzeug geklaut wurde, sollte man sofort die Polizei alarmieren. Je schneller und genauer man Angaben über den Diebstahl und das Fahrzeug macht, desto größer die Erfolgschancen. Außerdem sollte die Versicherung mit der Anzeigenbestätigung verständigt werden. Leider stellen die Ermittler immer wieder fest, dass der Bestohlene weder das Kennzeichen noch die genaue Typenbezeichnung seines Fahrzeugs kennt. Da der Zulassungsschein oft im Auto liegt und der Typenschein von Leasingfahrzeugen bei der Bank ist, sollte man Kopien der Papiere anfertigen und sich nötigenfalls alle erforderlichen Daten auf einem Zettel notieren, um ganz genaue Angaben bei der Polizei machen zu können.
ADAC Carfinder hilft auf Urlaubsfahrten
Einen hundertprozentigen Schutz vor Autoklau gibt es leider nicht. Mit erhöhter Vorsicht und Wachsamkeit, Wegfahrsperren und Alarmanlagen kann man das Risiko jedoch erheblich minimieren. Bewährt auf Urlaubsfahrten in Länder mit hohen Diebstahlraten hat sich der ADAC Carfinder. Das Gerät ist so klein wie ein Handy und wird im Auto an einer versteckten Stelle positioniert. Erst wenn das Fahrzeug als gestohlen gemeldet wird, aktiviert der ADAC die SIM-Karte des Senders. Jetzt gibt der Carfinder Signale ab, mit denen der ADAC die genaue Position europaweit orten und den Standort an die Polizei weitergeben kann. Den Service gibt es exklusiv für ADAC Mitglieder. Die Geräte können in allen ADAC Service-Centern für 2,90 Euro pro Tag gemietet werden. Die Mindestmietdauer beträgt fünf Tage.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH