„Schrecklich, so ein Unfall“
Nach tödlichem S-Bahn-Unglück: Sicherheitssituation am Backstage soll verbessert werden
Die Sicherheitssituation am Backstage soll verbessert werden. Nach dem tödlichen Unfall an der S-Bahn-Stammstrecke zwischen den Haltestellen Hirschgarten und Donnersbergerbrücke, bei dem kürzlich ein 18-Jähriger von einer S-Bahn erfasst und getötet wurde, fordert Georg Fichtner (FDP), Mitglied im Bezirksauschuss Neuhausen-Nymphenburg (BA 9), in einem Antrag die Deutsche Bahn AG auf, „unverzüglich alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen im Bereich Reitknechtstraße (Wilhelm-Hale-Straße) zu ergreifen, um zu verhindern, dass Personen auf die Bahngleise geraten. Zum Beispiel durch die Errichtung eines Zaunes.“ Der Antrag soll auf der nächsten Sitzung des BA 9 beschlossen werden. „Schrecklich, dass da erst so ein Unfall passieren musste“, sagt Fichtner. Laut Bahn gibt es nach Angaben des FDP-Stadtteilpolitikers für diesen Bereich bisher nur „Planungen“ und „Diskussion“. Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg hatte sich schon mehrfach dafür eingesetzt, die Sicherheitsvorkehrungen im Bereich des Backstage zu verbessern. Bisher allerdings ohne Erfolg.
Ein junger Mann aus Karlsfeld war am Morgen des 4. Dezember von einer S-Bahn erfasst worden und gestorben. Der 18-Jährige war vom S-Bahnhof Hirschgarten auf der Stammstrecke in Richtung Donnersbergerbrücke auf den Geleisen gelaufen. Dabei wurde er von einem entgegenkommenden Zug erfasst und tödlich verletzt. Der Lokführer der S1 Richtung Freising fuhr mit zirka 80 km/h stadtauswärts. Er bemerkte den Schreinerlehrling auf den Gleisen, gab Pfeif-Alarm und leitete nach Angaben des Polizeipräsidiums München eine Notbremsung ein. Trotzdem wurde der 18-Jährige von dem Zug gestreift, gegen einen Mast geschleudert und sofort getötet. Warum der Mann in der Dunkelheit neben den Gleisen lief und den entgegenkommenden Zug nicht bemerkte, ist unklar.
„Gefahrensituation ist nicht hinnehmbar“
Durch das nahe gelegene Veranstaltungs- und Kulturzentrum Backstage sowie die Diskothek Musikpalast komme es zu einem erheblichen Besucherverkehr, so Fichtner in seiner Antragsbegründung. Die zum Teil alkoholisierten Besucher könnten die Gefahrenlage nicht mehr richtig einschätzen. „Diese benutzen nicht den vorgeschriebenen Weg beziehungsweise kommen aufgrund von Orientierungslosigkeit auf die Gleise“, erklärt Fichtner weiter. Es sei nicht hinnehmbar, dass diese Gefahrensituation weiterhin bestehe.
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