Reifendruck im Winter
Anke W., Sendling fragt: Muss im Winter der Reifendruck erhöht werden?
Nicht grundlegend! Zwar kann in den Wintermonaten ein leicht erhöhter Luftdruck sinnvoll sein, generell notwendig ist es aber nicht. Wichtig ist dabei, dass Sie sich an den empfohlenen Richtwert des Fahrzeugherstellers halten. Angaben dazu finden Sie auf der Innenseite des Tank-
deckel oder in der Gebrauchsanweisung. Wobei es auch hier Spielraum gibt: 0,1 bar mehr als vorgegeben sind bedenkenlos möglich. Unterschritten werden sollte der empfohlene Wert aber nicht, die Lebensdauer Ihrer Pneus sinkt dadurch erheblich. Schon 0,3 bar zu wenig verlangen dem Reifen eine wesentlich höhere Walkarbeit ab, so dass sich die Lebensdauer um bis zu ein Drittel senken kann. Abgesehen von den fatalen Folgen eines Reifenplatzers verlängern schlecht aufgepumpte Reifen den Bremsweg, das Handling wird schwammig und der Kraftstoffverbrauch steigt. Wichtig ist auch, dass die Räder einer Achse annähernd den gleichen Druck einhalten. Außerdem arbeitet bei zu niedrigem Luftdruck ein ABS nicht mehr optimal. Ideal wäre, jeden Tank-Stopp mit einer Luftdruck-Kontrolle zu verbinden oder zu mindestens alle zwei, drei Wochen einen Blick auf die Pneus zu werfen sowie vor größeren Fahrten. Fatalerweise wird dieses Thema von vielen Autofahrern eher stiefmütterlich behandelt. Bedenkt man, dass die nur Postkartenbreite Reifenoberfläche den einzigen Kontakt zur Straße bildet. Ist durch die Räder keine optimale Kraftübertragung gewährleistet, kann selbst die beste Reaktionsfähigkeit des Fahrers und die ausgefeilteste Technik dieses Defizit nicht wett machen.
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