Geschickter Jäger der Lüfte
Wildtier des Monats: Wissenswertes zum Sperber
Kurz vor der Jahreswende hat die Wildtierexpertin des Münchner Tierschutzvereins, Lydia Schübel, noch das aktuelle Wildier des Monats gekürt: Der Sperber ist es diesmal, den sie Tierfreunden auf der Internetseite der Tierschutzorganisation (https://www.tierschutzverein-muenchen.de/aktuell/wildtier-des-monats-der-sperber-1.html) näher vorstellt. Die Tierschützerin hat den kleinen Greifvogel auch deshalb ausgewählt, weil man ihn jetzt im Winter bisweilen in den Gärten antrifft, in denen Tierfreunde Futterhäuser für Vögel aufgestellt haben.
Von DDT fast ausgerottet
"Sperber erkennt man am besten an ihrer quergebänderten, hellen Brust, man nennt dieses Muster auch 'gesperbert', ihrer dunklen Oberseite und ihrer gelben Augen und Beine. Ihr Name ist abgeleitet von zwei althochdeutschen Wörtern und bedeutet Sperlingsadler", erläutert die Biologin. Sie beschreibt das Jagdverhalten des wendigen Vogels, der es vor allem auf kleine Singvögel abgesehen hat und erläutert, warum der Sperber beinahe ausgestorben wäre. Was die gezielte Jagd auf den einst als schädlich angesehenen Räuber nicht geschafft hat, hätte fast das Insektizid DDT bewerkstelligt. Nach dem Verbot des Insektengiftes hat sich die Population aber gut erholt.
Der Leser erfährt in dem Artikel des Weiteren, dass das Weibchen fast doppelt so groß wie das Männchen ist, und dass das Männchen nach dem Schlüpfen der Jungen gut zwei Wochen lang als Alleinversorger agiert, weil das Weibchen in dieser Zeit nahezu flugunfähig ist.
Vogelschutzfolien helfen
Wenn der Sperber an die Futterstellen im Garten kommt, das macht Lydia Schübel unmissverständlich klar, dann nicht, um selbst dort Körner zu fressen, sondern um auf Beutejagd zu gehen. Dabei komme es für den Jäger und den Gejagten häufig zu Unfällen an Glasscheiben, erklärt die Wildtierexpertin. "Grund dafür ist, dass viele Menschen die Futterhäuser gerne beobachten wollen und sie deshalb in der Nähe von Glasfronten aufstellen. Bei der Flucht oder Jagd werden diese dann häufig übersehen."
Die Biologin plädiert dafür, mehrere kleine Futterplätze im Garten verteilt aufzustellen und Fensterscheiben mit speziellen Vogelschutzfolien zu bekleben oder mit speziellen Stiften zu bemalen, die für Menschen durchsichtig sind, aber von Vögeln gesehen werden.
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