Viele Amphibienarten sind in Bayern gefährdet
Tempo drosseln: Die Wanderung der Tiere zu den Laichplätzen hat begonnen
Der März ist der Monat, in dem Kröten, Molche und Frösche aus ihrer Winterstarre erwachen und die ersten wärmeren Nächte nutzen, um zu ihren üblichen Laichplätzen zu gelangen. Sie können sich nur in Gewässern fortpflanzen und versuchen diese mit allen Mitteln zu erreichen. Auf ihrer Wanderung legen sie oft mehrere Kilometer zurück, müssen Straßen überqueren und viele der Tiere bleiben dabei buchstäblich auf der Strecke.
Runter vom Gas
"Untersuchungen haben festgestellt, dass schon bei einer Verkehrsdichte von 60 Autos pro Stunde rund 90 Prozent der wandernden Tiere überfahren werden", erläutert die Sprecherin des Tierschutzvereins München, Judith Brettmeister und bittet die Autofahrer, die in der Dämmerung, nachts oder in den frühen Morgenstunden durch das Münchner Umland fahren: "Reduzieren Sie auf Straßen, die mit Amphibien-Warnschildern gekennzeichnet sind, die Geschwindigkeit. Sobald es abends mehr als fünf Grad Celsius hat, ist mit Amphibien zu rechnen, die die Straßen überqueren. Vor allem in regnerischen Nächten sind viele Tiere auf Wanderschaft. Und oft sind auch ehrenamtliche Helfer unterwegs, die die Tiere aufsammeln und über die Straße tragen – und die trotz Warnwesten gefährdet sind, wenn sich Fahrzeuge mit hoher Geschindigkeit nähern."
Zehn Arten sind gefährdet
Um die Population der Amphibien oder Lurche, wie sie auch genannt werden, ist es in Bayern nicht mehr gut bestellt. Zehn der 19 Arten sind gefährdet, darunter der Laubfrosch, die Gelbbauchunke und die Wechselkröte. "Inzwischen stehen auch früher häufig verbreitete Arten, wie der Grasfrosch und der Teichmolch auf der Vorwarnliste", bedauert Judith Brettmeister und setzt hinzu: "Amphibien sind wichtige Faktoren in unserem ökologischen Gleichgewicht. Sie sorgen dafür, dass Käfer, Schnecken und Würmer nicht überhand nehmen und nebenbei fangen sie sogar Mücken. Gleichzeitig dienen sie als Beute für verschiedene Vögel, Reptilien und Säugetiere. Ihr Aussterben wäre ein großer Verlust für das sowieso schon empfindliche Ökosystem."
Nähere Infos zu Amphibien, ihrer Lebensweise und ihren Lebensräumen findet man auf der Internetseite des BUND Naturschutz unter https://www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/amphibien/gefaehrdung-von-amphibien.html im Internet.
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