Schule wird größer
Evangelische Lukas-Schule präsentiert Baupläne
Die private evangelische Lukas-Schule in der Riegerhofstraße soll größer werden. Derzeit besuchen rund 470 Schüler die Mittelschule und das Gymnasium, das im Aufbau begriffen ist. Für etwa 110 weitere Schüler will die Privatschule jetzt Platz schaffen und dazu entsprechende Klassenzimmer sowie Fach-, Verwaltungs- und Gruppenräume bauen. Bereits im Jahr 2014 hatte die Schule einen Bauantrag eingereicht und die Aufstockung des Bestandsgebäudes sowie einen Neubau angefragt. Damals gab die Schule an, dass die Schülerzahlen laut Prognosen sogar auf insgesamt 900 Schüler wachsen würden und wollte sich dementsprechend baulich erweitern. Die damaligen Pläne wurden im Bezirksausschuss (BA) Laim kritisch diskutiert und zum Teil abgelehnt. Jetzt liegt ein neuer Bauantrag vor, der zum Teil auf die Kritik des BAs eingeht. Uneingeschränkte Zustimmung und Wohlwollen durch den BA sind dem Ausbau der Privatschule aber deshalb noch nicht sicher.
Veränderte Baupläne
Geplant ist, das Gebäude im südlichen Bereich über der Gaststätte, um ein Geschoss aufzustocken. Der westliche Gebäudeteil soll um zwei Stockwerke erhöht werden, um künftig Gymnasiasten Klassen- und Fachräume zu bieten. Der baulich prägnanteste und größte Teil wird der geplante Neubau: Als Kopfbau am Westflügel soll ein viergeschossiger Neubau entstehen. Ein offenen Ganztagsbereich, Verwaltungsräume und Klassenzimmer des Gymnasiums könnten später hier unterkommen. „Wir haben Baufläche auf die (Nord-) Westseite verlagert, weil wir zum einen das in der Riegerhofstraße geplante Gebäude für Fachräume zurückgestellt haben und zum anderen, weil der Kopfbau durch mehr Höhe weniger Breite hat“, erklärt Martin Wagner, Geschäftsführer der evangelischen Lukas-Schule. Mit dem neuen Plan liegt nun die höchste Baumasse im Inneren der Anlage. Der vom BA Laim ursprünglich stark kritisierte Neubau eines 23 Meter hohen Turmes an der Ecke Riegerhof-/ Valpichlerstraße fällt damit weg. „Der neue Ansatz ist besser als der alte - die Kritik unter anderem aus dem BA ist darin aufgenommen. Drei Stockwerke im Norden werden reichen, weil wir auf Westseite mehr Platz nutzen“, erklärt dazu Martin Wagner.
SPD kritisiert „massive Aufstockung“
Vor allen den Sozialdemokraten im Laimer BA bleiben die Baupläne der Schule aber ein Dorn im Auge. Grund dafür ist: Die private Schule wurde auf einer der letzten städtischen Flächen in Laim gebaut. Der Schulbau war überhaupt erst möglich, weil der hier ansässige Sportverein sein Erbpachtrecht abtrat und mit der Privatschule eine Kooperation einging. Die Dreifachsporthalle und die Sportflächen werden seit Eröffnung 2010 vom SV Laim und der Privatschule gemeinsam genutzt. Kritiker des Schulbaus sorgten sich von Beginn der Kooperation, dass die Privatschule sich zunehmend ausdehnen und die eigentlich der Öffentlichkeit zustehenden Frei- und Sportflächen verdrängen würde. So wurde jüngst auch wieder das oft zitierte Bild von der „Salamitaktik“ bemüht, um zu verdeutlichen wie sich die Schule scheibchenweise vergrößert: „Was zu Beginn gefürchtet wurde bewahrheitet sich jetzt. Diese Salamitaktik stärkt das Vertrauen in den Träger nicht unbedingt“, erklärte SPD-Fraktionssprecherin Martha Mertens jüngst bei der Januar-Sitzung des Gremiums. „Zu massiv“ sei die geplante Aufstockung, „die Baumasse ganz erheblich verdichtet“ und zudem kämen die Belange des Sportvereins zu kurz. Der Sportverein aber weist seit Jahren dieses Argument von sich.
Letzte Sportfläche zugebaut
Die Mitgliederzahl des Vereins hat sich seit der Kooperation mit der Schule – und die damit erst möglich gewordenen neuen, modernen Sportstätten – verdoppelt. Der Verein versicherte immer wieder, dass er durch einen weiteren Schulausbau nicht zu leiden habe. Faktisch aber wird es eng. Die Schule jedenfalls sucht alternative Lösungen für die Turnhallennutzung: „Der öffentliche Sport wird genau so viel Platz haben wie bisher. Die Außensportanlagen werden von der Lukas-Schule bei Weitem nicht ausgenutzt. Der Engpass liegt bei der Sporthallenkapazität. Dazu arbeiten wir an einer nachhaltigen Lösung. U.a. gibt es auch Gespräche mit dem ESV München“, erklärt Martin Wagner.
Fürsprecher für das Bauvorhaben findet die Lukas-Schule in den Reihen der CSU, die sich darüber freut, dass Laim nun ein Gymnasium etabliert. Und auch die Grünen stimmen zu – wenn auch mit „Bauchgrumeln“. Probleme befürchten die Grünen vor allem in Sachen Verkehr: „Die Riegehrhofstraße ist sehr eng. Es ist mit mehr Hol- und Bringverkehr zu rechnen, daher halten wir das Thema Verkehr für diskussionswürdig“, erklärt Grünen-Vorsitzender Ingo Westcombe-Benn. BA-Chef Josef Mögele (SPD) blieb bei seiner Haltung: „Ich werde dem Bau nicht zustimmen. Nicht, weil ich gegen die Schulerweiterung bin, sondern, weil schon vor zehn Jahren klar war, dass hier die letzte Sportfläche Laims zerstört wurde.“
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