„Ein steckerlgrader Maibaum“
Baum, Budget und das Laimer Maifest
Alles neu macht der Mai, heißt es im Volksmund. Für Laim gilt dies heuer ganz besonders. Der Laimer Maibaum ist schon alt geworden (vier Jahre zählt das Stangerl) und wird daher einem neuen Baum weichen. Darum gekümmert haben sich die Mitglieder des Vereins „Laimer Maibaumfreunde“.
„Unser neuer Baum hat eine Länge von 19 Meter und endet mit einem Durchmesser von 22 Zentimeter“, freut sich Günter Kern, zweiter Vereinsvorstand. Wie sein Vorgänger stammt auch der Neue aus der Nähe des Tegernsees. Einen „steckerlgraden Maibaum aus einer schonend gefällten Fichte“ habe man erhalten, traditionsgemäß im Winter gefällt und unter Beachtung des Mondkalenders. Aktuell lagert er an einem geheimen Ort und wartet auf seinen Einsatz im Mai.
In den Startlöchern steht indes auch schon die Planung für das alljährliche Maifest. Neu ist hier, dass der Verein seine Zuschuss-Anfrage an den Bezirksausschuss Laim (BA 25) im Vergleich zu den Vorjahren nahezu verdoppelt hat. Im Stadtteilparlament sah man deshalb bei der März-Sitzung Anlass nachzuhaken.
Schlecht-Wetter-Kalkulation
6.400 Euro Zuschuss beantragen die „Laimer Maibaumfreunde e.V.“ beim Bezirksausschuss Laim (BA 25) als Unterstützung für das Maifest, das der Verein heuer im 14. Jahr am Laimer Anger ausrichtet. In den Vorjahren belief sich die Zuschuss-Forderung meist unter 3.500 Euro. „Wieso ist der Zuschuss diesmal höher angesetzt?“, will Anette Zöllner, Fraktionssprecherin der CSU im Laimer BA wissen. Die Personalkosten mit dem „satten Betrag“ von rund 1.200 Euro auszuweisen sei „nicht ohne“, meint Martha Mertens, Fraktionssprecherin der SPD: „Warum lässt sich da nicht mehr mit ehrenamtlichem Engagement machen?“
Den höheren Zuschuss-Antrag erklärt Günter Kern, zweiter Vereinsvorstand der Laimer Maibaumfreunde damit, dass man früher zu knapp gerechnet habe: „Die Zuschuss-Anfrage ist für den schlechtesten Fall kalkuliert, also mit nur wenig Besuchern und wenn zum Beispiel nur 800 Euro eingenommen werden.“ Was die angesetzten Personalkosten angehe, so müsse der Verein schlichtweg manche Leistung erkaufen: „Uns fehlt es an jungen Leuten wie etwa einem Burschenverein“, sagt Kern. „Außerdem müssen wir das Personal am Tag einmal wechseln.“
Recht verstehen konnte man im BA Laim trotzdem nicht, wieso die Finanzspritze heuer so hoch ausfallen sollte und was sich im Vergleich zu früheren Jahren verändert hat. Die ungeklärten Fragen blieben bis Redaktionsschluss noch offen. Dennoch will der BA das Fest fördern und entschied nach Vorgabe des BA-Vorsitzenden Josef Mögele (SPD) geschlossen: „Wir übernehmen den Zuschuss jetzt mal so und setzten uns dann mit dem Direktorium zusammen, um den Hintergrund zu klären.“ Jutta Hofbauer, Fraktionssprecherin der Grünen stellt jedoch zugleich klar, dass man eine solche „Schlecht-Wetter-Kalkulation“ nicht als Standard für künftige Zuschuss-Anträge zum Maifest etablieren wolle.
Spenden willkommen
Während der BA alljährlich zwar das Maifest mitfinanziert, stemmt der Verein der Maibaumfreunde die Kosten rund um den Baum alleine bzw. mithilfe von Spenden. Neben dem Kauf des neuen Baumes und dem kostspieligen Schwertransport gehören auch die Restaurierung der Schilder und Halterungen, das Dekomaterial und die Unkosten für das Aufstellen dazu. Günter Kern dazu: „Wir rechnen mit Ausgaben von einem höheren vierstelligen Betrag und hoffen auf eine Spendenbereitschaft der Laimer Bürger und Unternehmer.“ Denn aus der Vereinskasse allein können diese Kosten nicht bestritten werden. Wer die Laimer Maibaumfreunde unterstützen möchte, kann dies unter dem Spendenkonto: IBAN: DE03 7015 0000 0087 2167 92.
Die Ankunft des neuen Maibaums wird voraussichtlich vier Tage vor dem 1. Mai stattfinden. Dann wird er gut bewacht zwischengelagert. „Der alte Maibaum wird Ende März umgelegt und alle Schilder entfernt und diese zwischenzeitlich eingelagert“, so Günter Kern.
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