Lieber einmal zuviel anrufen!
Hadern ist sicher - aufmerksam sollte man trotzdem bleiben
"Die Gesamtzahl der Delikte in Hadern ist gegenüber den Vorjahren auch im Jahr 2017 wieder gesunken. Konkret haben sich die Straftaten um 41 Delikte auf 1.559 Fälle reduziert", erklärte Polizeioberrat Peter Gloël, der auf der Haderner Bürgerversammlung in der vergangenen Woche den Sicherheitsbericht fürs Viertel vorstellte. Der Leiter der Polizeiinspektion 41 sprach vom niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre.
Mord und Totschlag waren im vergangenen Jahr nicht zu verzeichnen. Raub, Kraftfahrzeugdelikte und Einbrüche sind rückläufig, während es bei den Sexualstraftaten einen deutlichen Anstieg von acht auf 21 Fälle gab. Dieser resultiere jedoch auch aus der Tatsache, so Gloël, dass das Sexualstrafrecht im November 2016 geändert worden sei und nun auch Taten, die früher als Beleidigung auf sexueller Grundlage geführt wurden, und neue Tatbestände, wie sexuelle Belästigung (z.B. Berührung am Po), den Sexualstraftaten zugeordnet werden.
Vorsicht vor Trickbetrügern
Besonders warnte der Laimer und Haderner Polizei-Chef vor Trickbetrügern und insbesondere vor falschen Handwerkern. Die Schadenshöhe liege im Zeitraum, über den er hier berichte, im fünfstelligen Eurobereich. Peter Gloël stellte den Fall einer alten Dame heraus, die im Juli vergangenen Jahres unweit ihrer Wohnung von einem Mann angesprochen worden war, der sich als Mitarbeiter der Hausverwaltung ausgab und behauptete, er hätte Geld für sie. In der Wohnung lenkte der Täter sie ab und erbeutete mehrere Hundert Euro Bargeld. "Seien Sie nicht zu vertrauensselig, wenn jemand bei Ihnen Einlass begehrt. Lassen Sie Unbekannte nicht ungeprüft in die Wohnung. Gesunde Skepsis ist keine Unhöflichkeit", gab der PI-Leiter den Anwesenden mit auf den Weg. "Rückzahlungen von Gebühren bzw. eine Einforderung von Nachzahlungen werden nicht an der Haustür erledigt."
Die Haderner lebten im sichersten Fünftel der insgesamt schon sicheren Millionenstadt München, betonte Gloël. "Sie müssen sich aus polizeilicher Sicht keine Sorgen machen. Dennoch rief er die Bürger dazu auf, aufmerksam und wachsam zu bleiben und lieber einmal zuviel bei der Polizei anzurufen. "Zögern Sie bei verdächtigen Feststellungen nicht, über die Notrufnummer 110 die Polizei hinzuzuziehen!"
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