Fußball ohne Grenzen
Gymnasiasten heißen junge Flüchtlinge willkommen
"Die Flüchtlinge sind völlig nett und natürlich mit uns umgegangen und das Projekt hat allen viel Spaß gemacht", fasst der 15-jährige Maxi das dreitägige Projekt "Fußball ohne Grenzen" zusammen, das vor den Ferien mit dem Gymnasium Fürstenried stattfand. Im Rahmen dessen hatten 20 Gymnasiasten und ebenso viele minderjährige Flüchtlinge unter anderem aus Afghanistan, Somalia und Eritrea die Gelegenheit, gemeinsam Sport zu treiben und Grenzen verschiedenster Art zu überwinden.
Die Not der Anderen spüren
Die Idee zu dieser Begegnung entstand jedoch bereits wesentlich früher, nämlich in der Weihnachtszeit, in der unter dem Eindruck der immer brisanteren Tagesmeldungen über die Lage der Flüchtlinge an der Schule Sachspenden gesammelt und an der Bayernkaserne abgegeben wurden. Die Not der Kinder und Jugendlichen aus Krisengebieten, die ohne Begleitung nach Bayern kommen, war dabei der Antrieb der Schüler für ihre Bemühungen. Das Fußball-Projekt sollte dann noch einen Schritt weiter führen und die Jugendlichen in Kontakt bringen. Dazu hatten sich die Gymnasiallehrer im Frühjahr an "buntkicktgut" gewandt, eine Organisation, die für interkulturellen Straßenfußball bekannt ist und deren Trainer an der Bayernkaserne regelmäßig Sport anbieten.
Mit zehn Jahren allein auf der Flucht
Und so fand das erste Kennenlernen der Jugendlichen des Gymnasiums direkt in der Unterkunft ihrer Mitspieler statt – auf dem Gelände des Kreativquartiers in Neuhausen, wo das Projekt zunächst mit einer Hausführung begann. Dort finden seit Juni rund 80 Heranwachsende in vier Wohngruppen ein vorübergehendes Zuhause. Die jüngsten Bewohner, zwei Brüder aus Eritrea, sind erst zehn Jahre alt.
Im Anschluss an diesen Besuch standen ein Ausflug in den Kletterwald Vaterstetten sowie zwei Fußballturniere und das Sommerfest der Schule auf dem Programm von "Fußball ohne Grenzen". Dabei war beim gemeinsamen Sport Teamgeist gefordert, so dass die Sprachprobleme immer mehr zur Nebensache wurden. So verständigte man sich beim Spielen und gemeinsamen Essen mit einer Mischung aus Deutsch und Englisch, Türkisch, Arabisch und mit Händen und Füßen. Dabei wurde viel gelacht, aber auch düstere Themen wie die Fluchtgeschichten der Teilnehmer angeschnitten.
Sponsoren halfen mit
Bei derartigen Projekte stellen sich die Sprachbarrieren im Endeffekt meist als nebensächlich dar, wohingegen häufig finanzielle Probleme als große Hürde genommen werden müssen. Diese konnte jedoch dank des preislichen Entgegenkommens des Klettergartens sowie der großzügigen Sponsoren Sparkasse und Hypovereinsbank wie dem Förderverein und dem Elternbeirat des Gymnasiums bewältigt werden konnten.
Die Münchner Schüler waren von der Offenheit der Flüchtlinge positiv überrascht und hatten das Gefühl, dass sie sich in ihrer Nähe willkommen gefühlt haben. Sie freuen sich, diesen hoffentlich ein paar weniger sorgenvolle Stunden bereitet zu haben.
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