Gemeinsam garteln
Erntefreuden im Freiluftgarten Freiham
Vorsichtig werden die Radieschen aus der Erde gezogen. Die erste Kostprobe fällt positiv aus. Knackig und leicht scharf sind die frischen Feldfrüchte. Daneben recken die grünen und rötlichen Salate ihre Köpfe aus der Erde. Bald können sie ebenfalls verzehrt werden. Es ist Hochsaison im Freiluftgarten Freiham. Nach den Pflanzarbeiten im Frühjahr wachsen Kräuter, Blumen und Gemüse ihrer Ernte entgegen.
Etwa 20 Mitglieder umfasst die Gartengruppe im Freiluftgarten Freiham. Neben passionierten Gärtnern befinden sich darunter auch Anfänger. Allen steht Ulrike Wagner mit ihrer Gartenexpertise zur Seite. Sie ist quasi vom Fach und weiß zu jeder Pflanze die richtige Pflege. Viele Jahre lang hatte sie den prächtigen interkulturellen Garten des SOS-Familienzentrums geleitet. Im vergangenen Jahr hat sie nach einem Aufruf Freiham übernommen.
Damit Erinnerungen an die ehemaligen landwirtschaftlichen Flächen Freihams erhalten bleiben, wurde der Gemeinschaftsgarten gegründet. Bald wird sich das Baufeld nämlich in ein dicht bebautes Wohnviertel verwandelt haben. Im Freiluftgarten gibt es die Möglichkeit kleine Beete alleine zu bewirtschaften oder sich an der Pflege der großen Gemeinschaftsbeete zu beteiligen. Für viele Familien ist dies eine Alternative, um spontan und ohne Verpflichtung vorbeizukommen und ein wenig Gartenarbeit zu machen. Geräte und Wasserkannen brauchen nicht mitgeschleppt werden. Im Geräteschuppen lagern solche Dinge zum gemeinschaftlichen Gebrauch und es gibt einen Brunnen.
Ein Gemeinschaftsbeet für Kinder und einen Bereich mit Insektenhotel, der mit bienenfreundlichen Pflanzen Honig- und Wildbienen anlockt, runden den Schrebergarten ab.
Karotten und Physalis
"Wir haben im Frühjahr gemeinsam überlegt, was angebaut werden soll“, erinnert sich Wagner. Jetzt wachsen Kohl, Salat, Tomaten, Radieschen, Erbsen, Zucchini, Karotten, Auberginen, Kräuter und vieles andere auf den Beeten. Dabei wird auch experimentiert mit alten Sorten oder exotischen wie die Physalis, die bereits ihre Triebe in die Sonne reckt. Der Ernteerlös darf von allen verspeist werden. "Jeder nimmt nur etwas und erntet nicht das ganze Feld nur für sich ab", weiß Wagner.
Immer wieder wenden sich Hobbygärtner an diesem Tag an Ulrike Wagner. Sie erklärt, auf welchen Erdschichten der Kürbis am besten wächst und wie viel Wasser zum Gedeihen notwendig ist, wie man den Mehltau, Schnecken oder andere Schädlinge bekämpft. "Chemie kommt nicht in Frage", versichert Wagner, "höchstens ein wenig Pferdemist und Komposterde". Neben der Gartenarbeit genießen die Mitglieder die Möglichkeit andere kennenzulernen oder gemeinsam im Garten zu picknicken.
Die Gartengruppe nimmt noch Mitglieder auf. Der Jahresbetrag sind 25 Euro.
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