Traudl, bitte melden!
Werner Wagner sucht eine Jugendbekanntschaft
Wenn man als älterer Mensch in seiner Vergangenheit stöbert, so tauchen bisweilen Menschen auf, von denen man schon lange nichts mehr gehört hat oder die komplett aus dem eigenen Gesichtskreis verschwunden sind. Und manchmal will man plötzlich wissen, was aus diesen Menschen geworden ist und ob es ihnen gut geht.
Nach Hause gebracht
Werner Wagner aus Pfaffenhofen hat sich genau aus diesem Grund an unseren Verlag gewandt, mit der Bitte ihn bei der Suche nach einer Jugendbekanntschaft zu unterstützen, die er im September 1968 auf dem Pfaffenhofener Volksfest kennen gelernt hatte. Das Mädchen hieß Traudl, war etwa 14 oder 15 Jahre alt und sei von zu Hause "ausgebüchst", wie Werner Wagner sagt. Da sie keine Unterkunft hatte, nahm der damals 19-Jährige die Jugendliche mit nach Hause zu seiner Familie, wo sie freundlich aufgenommen wurde und auf dem Sofa im Wohnzimmer nächtigen konnte. Traudl sei ein oder zwei Tage bei ihnen geblieben, bis er sie überreden konnte, wieder zu ihren Eltern zurückzukehren. Er habe sie dann mit seinem alten Auto, das er von einem Onkel bekommen hatte, nach Allach gefahren, wo sie wohnte. Die Eltern seien sehr froh gewesen, als sie wohlbehalten zurückkam.
Ihr Elternhaus lag in einer Siedlung westlich des ehemaligen Bahnübergangs, der nach dem großen Unglück 1975 geschlossen wurde (vermutlich in der Georg-Reismüller-Straße oder St.-Johann-Straße). Es seien alles kleine Einfamilienhäuser gewesen, berichtet er. Die Adresse hat er sich leider nicht gemerkt, auch nicht den Nachnamen. Allerdings weiß er noch, dass die Eltern bei der Firma Rathgeber gearbeitet haben. Werner Wagner hat Traudl in den folgenden Jahren noch ein paarmal gesehen – in Allach und Pfaffenhofen. 1970 kam sie nochmal nach Pfaffenhofen, traf sich mit ihm und er fuhr sie wiederum nach Hause. Das Mädchen sei vielleicht ein wenig verliebt in ihn gewesen, vermutet er. Werner Wagner hatte damals aber bereits eine Freundin und zog bald darauf nach Lübeck. Der Kontakt brach jedenfalls ab.
Oft dran gedacht
In den letzten Jahren hat Werner Wagner aber oft an diese Begegnung gedacht und der Wunsch zu wissen, was aus Traudl geworden ist, wurde immer stärker. Er ist sogar schon durch Allach gefahren, in der Hoffnung auf das Haus zu stoßen, hat aber wegen all der Neubauten nichts wiedererkannt. Es habe sich alles sehr verändert seit damals, sagt er.
Traudl müsste jetzt 66 oder 67 Jahre alt sein. Falls sie noch in Allach oder im Münchner Westen lebt und dies liest, hofft er, dass sie sich meldet und sie vielleicht über alte Zeiten plaudern können. Der Kontakt erfolgt über unseren Verlag per Mail an leser@muenchenweit.de, Betreff "Traudl, bitte melden!". Von uns erhält Traudl dann die Mailadresse bzw. Telefonnummer von Werner Wagner.
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