S-Halt Donizettiweg?
BA lässt extra S-Bahnhalt der Linie 1 prüfen
Obermenzing soll künftig besser ans S-Bahnnetz und die Münchner Verkehrsströme angeschlossen werden. Der momentane S2-Halt an der Verdistraße müsste durch einen zusätzlichen S1-Halt in östlicher Richtung ergänzt werden. So fordern es Bezirksausschuss und Obermenzinger Bürger. „Wir sind schon des Öfteren von Bürgern angesprochen worden, ob die S1 nicht auch zwischen Laim und Moosach in Obermenzing halten könnte“, meinte Stephan Pilsinger aus der CSU-Fraktion.
Der Vorteil für Obermenzinger läge auf der Hand, ergänzte BA-Kollege Sven Wackermann. „Die Obermenzinger könnten die S1 zum Flughafen viel schneller erreichen als bisher. Besucher des Nymphenburger Parks hätten es bequemer. Außerdem wäre solch eine extra Station eine Entlastung des öffentlichen Nahverkehrs, „denn die S-Bahnen sind durch die Bebauung der letzten Jahre immer überfüllt“, so Wackermann.
Und drittens käme mit einem neuen Halt ein kleiner Obermenzinger Verkehrsknotenpunkt zustande, der Tram, Bus, Taxis und zwei S-Bahnlinien miteinander verschränkt. „Optimaler ginge es nicht“, versicherte er, „wenn man einen Halt im Raum Donizettiweg und Menzinger Straße finden würde.“ Dort seien auch räumlich die besten Voraussetzungen für einen Stationsbau.
Entlastung im Nahverkehr
Einstimmig beschloss der BA, die Initiative der beiden BA-Mitglieder zu unterstützen. Nun sollen sich die Stadt München und die Deutsche Bahn mit dieser Frage auseinandersetzen und die Möglichkeiten prüfen, ob und wo ein Halt zwischengeschoben werden kann. Auch auf einen möglichen „Wendepunkt Obermenzing“ bezieht sich die Anfrage. „Es ist sinnvoll, wenn die S-Bahn dort wenden könnte, falls es zu Stammstreckenstörungen kommt“, erklärte dazu Wackermann.
Theoretisch hörte sich der Vorschlag zwar nachvollziehbar an. Doch kenne der BA die Bedenken der Stadt in Bezug auf einen S-Bahnhof schon aus den Diskussionen um das Neubaugebiet in der Paul-Gerhardt-Allee. „Auch dort soll ein S-Bahnhalt hin“, meinte BA-Vorsitzender Christian Müller, „doch lohnt sich der erst wenn sich eine große Menge Passagiere dafür interessieren würden.“ 10.000 Ein- und Ausstiege bräuchte man täglich für die Rentabilität eines Haltes, wie die MVG bestätigte.
In der Paul-Gerhardt-Allee sehe die MVG dies trotz Neubau von 2.500 Wohnungen plus Schulen, Kindergärten und Geschäften nicht verwirklicht. „Die Frage stellt sich zwar auch wieder für einen Halt am Donizettiweg/Menzinger Straße“, betonte Wackermann. „Doch hoffen wir, dass das Argument für einen Obermenzinger Verkehrsknotenpunkt punkten kann. Letztendlich ist es nur eine Anfrage unsererseits.“
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