Das Schulthema im Fokus
Bürgerversammlung will schnelle Entscheidung bezüglich der Planungen

Für das überlastete Schulzentrum an der Pfarrer-Grimm-Straße besteht dringender Handlungsbedarf. (Foto: bb)
Nicht der Verkehr, wie sonst oft üblich, sondern das drängende Problem rund um das Schulzentrum Pfarrer-Grimm-Straße und die mögliche Verlagerung einzelner Schularten bildeten auf der diesjährigen Bürgerversammlung Allach-Untermenzing das Haupthema. Rund 190 stimmberechtigte Bürgerinnen und Bürger hatten sich am vergangenen Donnerstag in der Kantine von Krauss-Maffei eingefunden, um sich bezüglich der Entwicklungen in der Stadt und im Stadtbezirk von Versammlungsleiter, Stadtrat Tobias Ruff, und dem BA-Vorsitzenden Pascal Fuckerieder auf den neuesten Stand bringen zu lassen. 13 Anträge wurden gestellt, fünf davon betrafen den Komplex Schule.
Wie man am Beifall für die diesbzüglichen Anträge ablesen konnte, waren viele Eltern und Mitglieder der Bürgerinitiative "Unser Stadtteil - Unsere Schulen" (USUS) gekommen. So beantragte Juliane Gambke-Goldmann von der BI, " dass die Zuteilungsverfahren für Plätze am Louise-Schroeder-Gymnasium und an der Carl-Spitzweg-Realschule überarbeitet werden. Die Kinder in Nordallach sollen priorisiert aufgenommen werden, da für sie keine anderen wohnortnahen weiterführenden Schulen zur Verfügung stehen".
Soziale und ökologische Aspekte vereint
Andreas Hesse von USUS sprach sich dafür aus, die Verzögerungstaktik des BA Pasing-Obermenzing nicht länger zu akzeptieren und dessen Forderung nach einer Wiederholung der Ende Mai stattgefundenen Info-Veranstaltung zu den Schulplanungen im Viertel abzulehnen. "Das Pfarrer-Grimm-Zentrum, das völlig überlaufen ist, beherbergt zu einem Drittel Schüler aus Obermenzing", konstatierte er angesichts der Blockadehaltung des benachbarten Stadtbezirks, die Realschule auf das Gelände des SV Untermenzing an der Von-Kahr-Straße/ Prof.-Eichmann-Straße auszulagern und dessen Sportflächen auf die sogenannte Erdbeerwiese zu verlegen. Die Stadt München solle statt einer Wiederholung der Veranstaltung möglichst rasch die Umsetzung der nun endlich gefundenen Lösung zum Wohle der Kinder im Stadtviertel vorantreiben, erklärte er.
Auch BI-Mitglied Anne Burkhardt forderte ein Ende der Verzögerungen und beantragte eine schnelle Entscheidung des Stadtrats sowie bei einem positiven Entscheid eine (Wieder-)Aufnahme der Planungen in das dritte Schulbauprogramm. "Eine Lösung, die soziale und ökologische Aspekte vereint, ist gefunden. Angesichts des desolaten Zustands des Pfarrer-Grimm-Schulzentrums und des zu erwartenden Zuzugs in unser Viertel ist JETZT endlich Zeit zu handeln", betonte sie in ihrem Antrag. Ute Puffky schließlich beantragte im Namen von USUS nach erfolgtem Stadtratsbeschluss angesichts der hitzigen Diskussionen ein Mediationsteam einzuschalten, das den weiteren Planungs- und Bauprozess begleiten soll.
Nochmals Stellungnahmen
Matthias Beck vom Planungsreferat drückte seine Verwunderung aus, dass der Bezirk bereits die Verlagerung der Realschule vorweggenommen habe. Die Verwaltung sei diesbezüglich noch ergebnisoffen. Auch für eine Auslagerung der Grundschule gebe es gute Gründe. Die Anlage des SV Untermenzing könnte dann erhalten bleiben, meinte er. Einen Beschluss des Stadtrats vor der Sommerpause bezweifelte er, da nochmals Stellungnahmen von beiden beteiligten Bezirksausschüssen eingeholt würden. Man müsse auch die Gegenstimmen ernst nehmen, erklärte er. Allerdings wolle die Verwaltung dem Stadtrat keine Wiederholung der Infoveranstaltung vorschlagen, sondern es gehe darum, konkret an der Bebauungsplanung zu arbeiten.
Die Anträge von USUS wurden alle mit großer Mehrheit angenommen. Abgelehnt wurde dagegen ein Antrag von Franz Fuchs, der sich gegen eine Verlagerung der Flächen des SV Untermenzing ausgesprochen hatte.
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