Landkreis treibt Planungen für Radtangenten voran
Studien sehen gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis für zwei Trassen
So könnten die Korridore der Radwegtangenten im Landkreis München (rot: Basiskorridor; blau: Korridor B) verlaufen: Im Norden von Oberschleißheim nach Ismaning, im Süden von Planegg bis Haar. Diese beiden Routen könnten an eine Osttangente angeschlossen werden. (Foto: Radwegtangentenkonzeptes für den Landkreis München - Abschlussbericht)
2018 hat der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur des Landkreises München Machbarkeitsstudien für zwei Radtangenten im nördlichen und südlichen Landkreis beschlossen. Die nun vorgelegten Ergebnisse stimmen positiv: Beiden Trassen wird ein gutes bis sehr gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis bescheinigt. Die Planungen sollen zeitnah vorangetrieben werden.
31-km-Route im Süden?
Untersucht wurden eine rund 13 Kilometer lange Strecke im Norden von Oberschleißheim über Garching nach Ismaning mit Anschluss an eine mögliche Osttangente sowie eine gut 31 Kilometer lange Route im Süden, die von Planegg über Neuried in die Landeshauptstadt sowie im weiteren Verlauf nach Pullach, durch den Perlacher Forst, über Unterhaching und Ottobrunn, Putzbrunn und Grasbrunn bis nach Haar führt, wo sie an die derzeit noch in der Untersuchung befindliche Osttangente anschließen könnte.
Beide Routen weisen ganz erhebliches Nutzungspotenzial auf. Im Norden könnten bis zu 1.500 Radler täglich die Strecke nutzen, für Teilabschnitte der Südtangente wurde sogar ein Potenzial von knapp 3.000 Radlern pro Tag ermittelt – in der Theorie sogar genug für eine Radschnellverbindung.
Ausbau als Radhauptverbindung geplant
Die Radtangenten, deren Ausbau nach aktuellem Stand als sogenannte Radhauptverbindungen geplant ist, sollen soweit wie möglich auf bereits vorhandener Infrastruktur geführt werden. Im Norden soll die Radtangente dabei im mittleren Abschnitt auf der bereits in Bauplanung befindlichen Radschnellverbindung von München nach Garching / Unterschleißheim verlaufen. Zusätzlich kann hier auf rund eineinhalb Wegkilometer bereits vorhandener Infrastruktur zurückgegriffen werden.
Im Süden stehen rund 13,5 Kilometer vorhandene Infrastruktur für die Trassierung zur Verfügung, die ausgebaut werden könnten.
33 Millionen Euro nötig
Da zum Zeitpunkt der Untersuchungen für Radhauptverbindungen keine allgemeingültigen Vorgaben seitens der Forschungsgesellschaft für Straßen-und Verkehrswesen festgelegt waren, orientieren sich Landkreis und Planer bei ihren Untersuchungen an den Vorgaben für die höher standardisierten Radschnellverbindungen. Insbesondere aber die Querschnittsbreite soll mit drei Metern im Zweirichtungsverkehr unter dem Standard einer Radschnellverbindung liegen. Die Kosten für die aktuellen Planungen belaufen sich laut Machbarkeitsstudie der Planer auf rund 33 Mio. Euro für beide Trassen.
Alternative Trasse prüfen
Die Landeshauptstadt hält die vorgesehene Streckenführung auf Münchner Flur so nicht für umsetzbar. Der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur hat die Kreisverwaltung daher beauftragt, eine alternative Trassenführung durch den Forstenrieder Park zu prüfen.
Für die nördliche Strecke, die teils entlang der B 471 sowie der Staatsstraße 2079 führt, wurde die Verwaltung beauftragt, im nächsten Schritt das Staatliche Bauamt Freising zu informieren und dessen Stellungnahme einzuholen. Auch mit den Bayerischen Staatsforsten wird die Verwaltung Kontakt aufnehmen, um über die notwendigen Maßnahmen im Perlacher Forst im Zuge der Planung der südlichen Radtangente zu informieren. Zudem sollen weitere Abstimmungsgespräche mit den Gemeinden Unterhaching und Ottobrunn zur Umsetzung der südlichen Radtangentenplanung auf den jeweiligen Gemeindegebieten erfolgen. Entsprechend einem Antrag aus den Reihen der Kreisräte werden dabei auch die lokalen Agenda-21-Gruppen sowie die ADFC-Ortsgruppen einbezogen.
Hier sind die Studien zu sehen
Die vollständigen Machbarkeitsstudien sind unter www.landkreis-muenchen.de/themen/mobilitaet/radverkehr/aktuelle-radprojekte/radwegtangentenkonzept einzusehen.
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