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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Etwas Gutes für Menschen tun“
Zebib Tesfagaber ist begeistert von ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin
Eine Ausbildung im sozialen Bereich sollte es sein. Das sei ihr schon früh klar gewesen, erzählt Zebib Tesfagaber. „Ich habe mich schlussendlich für die Gesundheits- und Krankenpflege entschieden und meinen Entschluss nicht bereut.“ Ihre Ausbildung absolviert die 21-Jährige aus Eritrea in der Wolfartklinik in Gräfelfing, aktuell ist sie im dritten Lehrjahr. Vor ihrer Ausbildung hat sie bereits eine einjährige Ausbildung zur Altenpflegefachkraft bei der Inneren Mission in Planegg absolviert und zudem im Vorfeld auch schon ein Praktikum in der Wolfartklinik gemacht. „Das fand ich sehr wichtig, weil ich zumindest schon mal einen kleinen Einblick in die Abläufe bekommen habe. Praktika sind grundsätzlich gut, weil man sich mal ausprobieren kann“, betont Zebib Tesfagaber.
„Kein Tag ist wie der andere“
Für jeden sei ein Job in der Gesundheits- und Krankenpflege nicht geeignet, weiß die 21-Jährige. „Für mich es deshalb so schön, weil ich etwas Gutes für die Menschen tun und auf ihre jeweiligen Bedürfnisse eingehen kann“, erzählt sie. „Mir macht es Spaß, für die Menschen da zu sein, und es ist schön zu sehen, dass es ihnen unter anderem aufgrund meiner Pflege besser geht. Das ist ein tolles Gefühl.“ Wer sich für eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger interessiert, sollte auf alle Fälle flexibel sein und gut mit Menschen kommunizieren können. „Wir müssen uns schließlich immer wieder neu auf die Patienten einstellen und das nach jedem Zimmer. Kein Tag, ist wie der andere und langweilig wird es auch nicht. Zudem sollte man tolerant sein“, sagt Zebib Tesfagaber.
Fremdeinsatz
Im Rahmen ihrer dreijährigen Ausbildung ist die angehende Gesundheits- und Krankenpflegerin auch im Fremdeinsatz. „Ich war zum Beispiel im Atemreich, an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in der Nußbaumklinik, beim Sozialen Dienst in Gilching, im Benedictus Krankenhaus in Tutzing oder bei der MünchenStift“, zählt die 21-Jährige auf. „Wir müssen in unserer Ausbildung eine bestimmte Anzahl an Stunden im Fremdeinsatz machen. Das ist sehr vielfältig, weil man so schon recht schnell weiß, in welche Richtung man später gehen möchte.“
Weiterbildungsmöglichkeiten
Und wie geht es für die junge Frau nach der Ausbildung weiter? „Für mich ist aktuell erstmal wichtig, einen guten Abschluss zu schaffen. Später gibt es dann zahlreiche Möglichkeiten sind weiterzubilden.“ Sie selbst könne sich nach ihrer Ausbildung eine Tätigkeit in der stationären oder ambulanten Pflege vorstellen. „Die ambulante Pflege ist sehr interessant, weil die Menschen in ihrer gewohnten Umgebung gepflegt werden können“, so Zebib Tesfagaber. „Aber eigentlich würde ich sehr gerne nach meiner Ausbildung weiter in der Wolfartklinik in der stationären Pflege arbeiten. Mir gefällt es hier einfach sehr gut, die Kollegen sind nett und ich lerne hier sehr viel.“
Das Examen bestehe aus einer praktischen, einer mündlichen und einer theoretischen Prüfung. „Es wird alles geprüft, was wir in den drei Jahren in der Schule und in der Praxis gelernt haben“, erklärt Zebib Tesfagaber, die während des Corona-Lockdowns im Benedictus Krankenhaus Tutzing am Starnberger See eingesetzt war. „Dort gab es auch eine Corona-Station. Insgesamt war die Situation ungewohnt, aber auch eine interessante Erfahrung.“
Infokasten
Empfohlener Schulabschluss: Mittlere Reife
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Verdienst: 1040 Euro (1. Jahr), 1100 Euro (2. Jahr), 1200 Euro (3. Jahr)
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