„Zwei Viertel wachsen zusammen“
Arnulfsteg für Fuß- und Radverkehr geöffnet
Vertreter des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe (BA 8) freuen sich über die Eröffnung des Arnulfstegs. Im Bild von links: Sibylle Stöhr, Stadträtin und Vorsitzende im BA 8, Manuela Diebolder (Vorsitzende Arbeitsgruppe Umwelt und Verkehr) und Daniel Günthör (Fraktionsvorsitzender der Grünen). (Foto: pr)
Eine rund 240 Meter lange Brücke verbindet fortan die Stadtbezirke Schwanthalerhöhe und Neuhausen. Der „Arnulfsteg“ ist Fußgängern und Radfahrern vorbehalten, die nun über die Gleise gelangen können, ohne die vielbefahrenen Brücken wie die Donnersberger-, die Friedenheimer- oder die Hackerbrücke nutzen zu müssen. Am Tag vor Heilig Abend wurden der Steg offiziell freigegeben – fast unbemerkt, denn coronabedingt fiel die große Eröffnungsfeier aus. Auf der Schwanthalerhöhe freut man sich trotzdem, schließlich hatte man über Jahre am Projekt festgehalten und dessen Realisierung gewünscht. „Das ist ein wirklich schönes Weihnachtsgeschenk für die Menschen in unseren Stadtbezirken“, sagt Sibylle Stöhr, Stadträtin und Vorsitzende des Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8). „Durch den Arnulfsteg wachsen nun endlich zwei Viertel zusammen, die durch die Bahngleise bislang getrennt waren.“
„Sicher und barrierefrei“
Der neue Steg überbrückt 37 Gleise, die im Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs München liegen. Die Fuß- und Radwegbrücke ist von beiden Stadtbezirksseiten Neuhausen und Westend begehbar: An der Erika-Mann-Straße und an der Philipp-Loewenfeld-Straße gibt es Rampen, Treppen und Aufzüge. Ein direkter Zugang vom S-Bahnhof Donnersbergerbrücke in den Arnulfpark und das Westend ist damit geschaffen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) lobt „den wichtigen Brückenschlag“, der hier gelungen sei: „Zu Fuß und mit dem Rad kann man jetzt sicher, barrierefrei und unbehelligt vom motorisierten Verkehr, der über die Nachbarbrücken verläuft, die Bahngleise überqueren“ erklärt er zur Eröffnung am 23. Dezember. „Zugleich verbindet diese Brücke die Wohn- und Gewerbequartiere auf beiden Seiten der Bahnachse“. Auch sind die beiden Bahnsteige des S-Bahn-Haltepunktes Donnersbergerbrücke über Bahnsteigtreppen von der neuen Brücke aus erreichbar. Die Gestaltung des Baus basiert auf dem Entwurf des Planungsteams SSF Ingenieure und Lang Hugger Rampp Architekten, das als Sieger aus einem vom Baureferat durchgeführten europaweiten Wettbewerbsverfahren hervorging.
„Nachbarschaft wird enger“
Im Dezember 2017 hatte der Stadtrat die Ausführungsgenehmigung für den Bau erteilt, der nun nach knapp dreijähriger Bauzeit fertiggestellt ist. Der Bürgerwunsch aus den beiden Stadtbezirken Neuhausen und Schwanthalerhöhe nach einer alternativen Querungsmöglichkeit zu den stark von Autoverkehr dominierten Brücken war groß. Jetzt tragen zwei schlanke Stützen im Gleisbereich die Brückenkonstruktion. Die nutzbare Breite der Rampen variiert zwischen fünf und sechs Metern. Mit seitlicher Verglasung soll für Sicherheit gesorgt werden, zudem schützt sie vor Wind und Bahnlärm und ermöglicht eine gute Aussicht auf die Stadt. Auch eine ausgewogene Beleuchtung entlang des Stegs wurde bedacht, um das Sicherheitsgefühl zu stärken. Bäume wurden gepflanzt sowie 90, größtenteils überdachte, Fahrradabstellplätze und Sitzbänke sind an der nördlichen Auffahrt aufgestellt. Unter der südlichen, schleifenförmigen Rampe sind zirka 100 witterungsgeschützte Fahrradabstellplätze entstanden. Auch hier wurden zwischen Treppe und Rampe eine Baumgruppe und Gehölze gepflanzt sowie Sitzbänke und Beleuchtung installiert.
„Mit der Eröffnung pünktlich zu Weihnachten ist nun ein sicheres und komfortables Überqueren der Gleise zu Fuß und mit dem Rad möglich, vor allem für Kinder, Familien und ältere Menschen“, sagt Sibylle Stöhr. „Die Nachbarschaft zwischen Schwanthalerhöhe und Neuhausen wird so noch enger werden – darüber freue ich mich als BA-Vorsitzende auf der Schwanthalerhöhe persönlich am meisten.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH