Segen fürs Westend
Sternsinger segnen die Häuser
C+M+B steht wieder an vielen Haustüren im Westend, zu den meisten brachten die Sternsingerkinder diesen Segen heuer persönlich vorbei. Die Initialen bezeichnen die lateinische Segensformel „Christus mansionem benedicat“ („Christus segne dieses Haus“), die als Zeichen des damit gesegneten Hauses und seiner Bewohner gilt. Dieser christliche Brauch erinnert nicht nur an den Dreikönigstag bzw. an den Tag der Erscheinung des Herren (Epiphanie), sondern gilt längst als weltweit größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder. Denn während die Sternsinger von Tür zu Tür ziehen und Lieder singen sowie ein Segensgebet sprechen, sammeln sie zugleich Spenden, die für Hilfsprojekte v.a. für den Kinderschutz verwendet werden. „Segen bringen, Segen sein“ heißt es daher alljährlich zum Festtag „Heilige Drei Könige“. In diesem Jahr steht die Spendenaktion des katholischen Kindermissionswerks unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“.
Weihrauch, Gold und Myrre
Zwölf Kinder im Pfarrverband Westend hatten sich angemeldet, um als Könige gekleidet den Segen in die Wohnungen im Stadtbezirk zu tragen. „Die Kinder haben große Lust, die Leute endlich wieder zu Hause zu besuchen“, sagt Gemeindereferentin Elisabeth Nauderer, die im Vorfeld mit den Kindern Lieder und Texte für deren Sternsingereinsatz vorbereitete. Pandemiebedingt hatte man in den vergangenen zwei Jahren auf die Hausbesuche verzichtet.
Bevor die Sternsinger loszogen, erhielten sie im Rahmen der Heiligen Messe in St. Rupert von Pfarrer Christian Hermann, Leiter des Pfarrverbands Westend, den priesterlichen Segen, der in den Stadtbezirk weitergetragen werden sollte. Die Sternsinger erinnerten daran, wie einst die Sterndeuter dem ihnen unbekannt Stern nach Betlehem gefolgt waren, wo sie dem Jesuskind die Ehre erwiesen und in ihm das Licht der Welt erkannten, erklärte Pfarrer Hermann.
Die Weisen brachten der Überlieferung nach Weihrauch, Gold und Myrre als Geschenke – aufgrund der Anzahl an Geschenken, nahm man schon in der frühen Kirche an, dass es sich auch um drei Sterndeuter handeln müsse, obwohl dies im Bibeltext nicht belegt ist. Mit Stern und Weihrauch ausgestattet sowie mit Kreide, um den Segen an die Haustüre zu schreiben, wurden nun die Kinder aus dem Pfarrverband ausgesandt. Rund vierzig Haushalte hatten vorab um den Besuch der Sternsinger gebeten und sich über deren Segenswünsche gefreut. Andere hatten Gelegenheit sich ein „Segenspäckchen“ mitzunehmen, das bei den Pfarrgottesdienten in den vier katholischen Kirchen des Pfarrverbands auslag, um selbst die Haussegnung durchzuführen. Und manche mögen beim Aufschreiben der Segensformel C+M+B auch an die Namen der Könige „Caspar, Melchior und Balthasar“ gedacht haben.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH