Rundgang vorgeschlagen
Kreisverwaltungsreferat soll sich „Stöpsel“ ansehen
Zu einem Rundgang durchs Viertel lädt der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) Vertreter des Kreisverwaltungsreferats (KVR) ein. Die Behörde soll sich dabei gefährliche oder unübersichtliche Kreuzungen, Straßen und Plätze besehen, für die der BA immer wieder Maßnahmen vorschlägt bzw. Anträge stellt, die jedoch vom KVR abgelehnt werden. „Eventuell braucht man an manchen Orten besondere Hinweise“, sagt Ulrike Boesser (SPD), erste stellvertretende BA-Vorsitzende. Diese will der BA den Behördenvertretern nun gern liefern. Erläuterung durch die ortskundigen BA-Mitglieder bedürfe es etwa für den als Gefahrenstelle eingeschätzten „Stöpsel“ (Gollierplatz/ Trappentreustraße). Einstimmig hatte das Lokalparlament im Juli das von den Grünen initiierte Papier verabschiedet, in dem verschiedene Maßnahmen zur Entschärfung der Gefahrensituation benannt sind. Das KVR lehnt jedoch die meisten der Vorschläge ab.
Rotmarkierung ist möglich
An drei Kreuzungspunkten rund um den sogenannten Stöpsel fordert der BA eine rote Markierung der Radwegfurten: An der Ecke vom Gewerbehof (Gollierstraße/ Trappentreustraße) sowie an den beiden Ecken Gollierplatz/ Trappentreustraße (südliche und nördliche Kreuzung). Die Kenntlichmachung von kreuzenden Radwegen erhöhe nach Ansicht der Grünen die Sicherheit der Radfahrer. Im südlichen Teil der Trappentreustraße, an der Kazmairstraße gibt es bereits eine solche rote Markierung. „Zur Vereinheitlichung der Fahrradweg-Absicherung sind Fahrbahnmarkierungen dringend gefordert“, heißt es dazu im BA-Antrag, den Michael Czisch (Die Grünen) initiierte. Die gewollte Roteinfärbung ist laut Behörde möglich, da an der Kreuzung drei Radwegfurten vom Fahrbahnrand abgesetzt sind. „Das Kreisverwaltungsreferat wird die Vornahme der Einfärbungen beim Baureferat anregen“, erklärt das KVR.
Alle anderen vom BA Schwanthalerhöhe beantragten Maßnahmen aber lehnt das KVR ab. Darunter das Einrichten von Parkverboten bis zu acht Meter zum Straßenkreuzungspunkt.
Keine Parkplätze streichen
An der Gollierstraße/ Trappentreustraße sei die Sicht durch parkende Autos stark eingeschränkt, heißt es im BA-Antrag. Im südlichen Kreuzungsbereich würden Autos bis in den Gehwegbereich hinein parken. „Durch die Hecke zum Tischtennisplatz wird zusätzlich der Kreuzungsbereich uneinsichtig.“ Das KVR will jedoch keine Parkplätze streichen und verweist auf die Regelung der Straßenverkehrsordnung: Demnach ist das Parken vor und hinter Kreuzungen sowie an Einmündungen bis zu je 5 Meter von den Schnittpunkten der Fahrbahnkanten unzulässig. Soweit in Fahrtrichtung rechts neben der Fahrbahn ein Radweg baulich angelegt ist, ist vor Kreuzungen und Einmündungen bis zu 8 Meter von den Schnittpunkten der Fahrbahnkanten das Parken verboten. „In der Trappentreustraße ist zwar ein baulicher Radweg rechts neben der Fahrbahn angelegt, jedoch sind im 8-Meter-Bereich vor den Einmündungen gar keine Parkplätze vorhanden“, begründet die Behörde ihre Ablehnung. Entlang der Gollierstraße und der Straße „Gollierplatz“ führt indes kein Radweg entlang, als dass die 8-Meter-Regel greifen könnte.
Nein zu Haltverbotsschildern
Nein sagt das KVR auch zu den geforderten expliziten Haltverboten in den Fußgänger-Wartebereiche der Bushaltestelle, das es laut Straßenverkehrsordnung ohnehin verboten sei auf dem Gehweg zu parken oder zu halten. „Eine zusätzliche Beschilderung, dass nicht auf dem Gehweg geparkt werden darf, ist (außerdem) auch gar nicht möglich, da sich Haltverbote immer nur auf die Straße und/ oder ihre Seitenräume beziehen“, erklärt das KVR weiter. Radfahrer mit Schildern oder bodenseitigen Hinweisen auf die querenden Fußgänger aufmerksam zu machen, will das KVR ebenfalls nicht veranlassen.
Bei einem Ortstermin will der BA 8 nun die Gefahrenstellen am Stöpsel aber auch an anderen Orten im Viertel aufzeigen und seine Ansicht verdeutlichen. Auch setzt man im Lokalparlament Hoffnung in das neue Mobilitätsreferat, das ab 1. Januar tätig werden soll. Einzelne Bezirksbeauftragte könnten im neuen Referat zu fachkundigen Ansprechpartnern werden.
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