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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Gleichstellung bedeutet auch Sichtbarkeit"
CSU / FW wollen Denkmal für Karl Heinrich Ulrichs
Der Jurist und Schriftsteller Karl Heinrich Ulrichs gilt als einer der ersten Vorkämpfer für die Gleichstellung von Homosexuellen. 127 Jahre nach seinem Tod hat die CSU-Stadtratsfraktion mit den Freien Wählern beantragt, im Glockenbachviertel ein Denkmal für Ulrichs zu errichten. Am Glockenbach gibt es bereits den nach ihm benannten Platz, der mit einem Denkmal weiter aufgewertet würde. Hier steht auch das „Rosa Stangerl“, der Maibaum der queeren Community. Die CSU-FW-Stadtratsfraktion hätte hier gerne ein geeignetes Denkmal wie eine Büste mit einer erklärenden Tafel.
Ulrichs (1825-1895) setzte sich wissenschaftlich mit Homosexualität auseinander und outet sich zu einer Zeit als homosexuell, in der dies äußerst ungewöhnlich und strafbewehrt war. Er setzte sich zeitlebens für die Rechte von Homosexuellen ein. Seine vielleicht eindrucksvollste Aktion war seine Rede 1867 auf dem Deutschen Juristentag in München zur Straffreiheit von homosexuellen Handlungen, die ein besonderer Ausweis seines Mutes war. Für Stadtrat Hans Theiss wäre ein solches Denkmal zudem "ein wichtiges Zeichen für die queere Community: Gleichstellung bedeutet auch Sichtbarkeit im öffentlichen Raum."
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