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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Döner macht schöner“
Eine Installation von Matt Wiegele am Kösk
Das „Dönerhaus“ (benannt nach dem letzten Betreiber der Gaststätte) in der Schießstättstraße 119 wurde kürzlich abgerissen. Seit 15 Jahren stand das Gebäude leer und verfiel zusehends. Auf der Schwanthalerhöhe sorgte das ehemalige Gasthaus damit über viele Jahre für Aufsehen. Bürger protestierten gegen den Verfall und den Leerstand, auch der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) machte sich ausdauernd etwa für einen Eigentümerwechsel stark und forderte unter anderem eine Zwangsversteigerung.
Das 1864 erbaute Haus ist nun weg. Auf der Grundstücksfläche soll ein Neubau entstehen. Vergessen wird das Dönerhaus deswegen aber nicht. Was vom alten, einst unter Denkmalschutz gestellten Haus bleibt, ist die Leuchtreklametafel mit der Aufschrift „Döner macht schöner“. An der Fassade des Kösks, einer Einrichtung des Kreisjugendring München-Stadt, an der Schrenkstraße 8 und damit in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinem ursprünglichen Standort, wurde das Schild jüngst angebracht.
Auf die Idee kam der Münchner Künstler Matt Wiegele. Als Erinnerung, als Fragezeichen wie auch als Mahnung solle das Schild dienen. Matt Wiegele fuhr Jahre lang auf dem Weg zu seiner Werkstatt durch das Westend und kam dabei nahezu täglich am Haus in der Schwanthalerstraße 119 vorbei. Die Geschicke des Hauses beschäftigten ihn. Bis heute scheinen etliche Fragen offen, etwa nach der Wirksamkeit des Denkmalschutzes. Das Reklameschild mit dem Slogan „Döner macht schöner“ soll fortan an die Geschichte des alten Hauses erinnern.
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