Der Baum der Wünsche
Bis 23. April in der Stadtbibliothek Ideen sammeln
„Wir sind der Meinung, dass es Veränderungen geben muss“, sagt Sylvia Hladky von der Manufaktur Mobilität der Münchner Initiative Nachhaltigkeit (MIN). In den Städten etwa werde es immer heißer, weshalb viele Bürger sich mehr Schatten, mehr Trinkbrunnen oder auch mehr Sitzbänke wünschten. MIN hat nun ein neues Projekt gestartet und will zusammen mit den Stadtteilbewohnern des Westends Ideen entwickeln, wie den Anforderungen des Klimawandels begegnet werden kann. Ein „Wunschbaum“ soll dafür jetzt durchs Westend wandern – bis zum 23. April wird er noch in der Stadtbibliothek (Schießstättstraße 20c) sein.
„Wir sind der Meinung, dass die Bürgerinnen und Bürger in die Veränderungen des Westends eingebunden werden sollten“, sagt Sylvia Hladky. Bis Ende Mai wird deswegen ein Wunschbaum an unterschiedlichen Orten aufgestellt und die Anwohner gebeten, ihre Ideen und Wünsche fürs Viertel daran zu hängen. Alle Empfehlungen werden gesammelt und dann in eine Karte eingetragen, die zeigen soll, wo die Stadtteilbewohner besonderen Handlungsbedarf sehen. Die Themenfelder sind weit gespannt: Von Mobilität über Energie bis hin zu Begrünung und Stadtgestaltung; alle Ideen sind willkommen. „Wir wollen vor allem eine Diskussion anstoßen“, sagt Sylvia Hladky. Eine Diskussion, die zugleich auch Gehör bei den zuständigen Behörden finden soll. Ob Baureferat, Referat für Klima- und Umweltschutz (RKU) oder das Mobilitätsreferat (MOR) – die jeweils zuständige Behörde ist gefragt in den Dialog mit den Bürgern zu treten, die auf diese Weise ihre Stadt mitgestalten könnten.
Was halten Bürger für wichtig
Unterschiedliche Straßenexperimente hat die Manufaktur Mobilität von MIN unter der Leitung von Sylvia Hladky in den vergangenen Jahren im Westend schon durchgeführt. Zuletzt die „Kazmairallee“, wobei die Kazmairstraße im Straßenabschnitt zwischen Ganghofer- und Ligsalzstraße mit großen Baumkübeln ausgestattet wurde. Viele Anwohner konnten sich so erst einen Eindruck davon machen, wie die Straße mit extra Begrünung aussehen könnte. Die bisher von Koordinatorin Sylvia Hladky initiierten Projekte zeigten allesamt, wie sich Straßenraum verändern lässt: Als „grüne Insel“ in der Parkstraße, als Freiraum mit Blumen und unterschiedlichen Mobilitätsangeboten in der Schießstättstraße und als Standort für Bäume in der Kazmairstraße. „Mobilität ist aber nur ein Aspekt bei der Frage nach dem „guten Leben““, erklärt Sylvia Hladky. „Angesichts der Herausforderungen des Klimawandels muss sich in den nächsten Jahren vieles ändern, z. B. die Energieversorgung, die Stadtgestaltung oder die Gesundheitsvorsorge.“ Was Bürger für wichtig halten, soll der Wunschbaum nun zeigen.
Standorte des „Wunschbaums“
Der Wunschbaum hält an folgenden Standorten: Bis 23. April in der Stadtbibliothek, danach bis zum 30. April in der IG Feuerwache (Ganghoferstr. 41), am Schwanthaler Forum bis zum 7. Mai, im Alten- und Servicezentrum (Tulbeckstraße 31) bis 14. Mai und in der Auferstehungskirche (Geroltstraße 12) bis 21. Mai. Zusätzlich können Beiträge auch in eine digitale Wunschbaumkarte auf www.m-i-n.net/westendkiez eingetragen werden.
„Im nächsten Schritt wollen wir die Ideen und Wünsche gemeinsam besprechen und auf einem Plan festhalten“, so Sylvia Hladky. Diese „Ideenwerkstatt“ findet am 8. Juni, 14 bis 17 Uhr, im „anderswo“ (Westendstraße 113) statt. Das Ergebnis soll Ende Juli an das RKU und das MOR übergeben werden.
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