„Bewohnerparken nicht begründbar“
Parken Schießstättstraße – Bezirksausschuss hakt nach
Dicht bebaut und dicht bevölkert! Im Westend leben rund 30.000 Menschen auf nur etwa zwei Quadratkilometer Fläche (Zum Vergleich: In Grünwald kommen rund 11.100 Einwohner auf 7,6 Quadratkilometer Fläche). Das Gerangel um den wenigen Platz im Stadtbezirk 8 ist damit hoch. Stetig wächst auch der Druck, im vollen Westend noch einen Parkplatz in Wohnortnähe zu finden. Längst sind Parklizenzgebiete festgelegt, um Bewohnern ein Park-Vorrecht zu schaffen. Doch diese Maßnahme reicht nicht. Zusätzlich wünscht man sich daher immer mehr das privilegierte „Bewohnerparken“. Kürzlich hatte der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe (BA 8) dieses für die Schießstättstraße gefordert. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat hier jedoch auch die Gewerbetreibenden im Blick und beurteilt daher, „dass ein ganztägig reines Bewohnerparken hier nicht begründbar wäre.“
Tiefgarage bietet Platz
Die Schießstättstraße liegt bereits im Parklizenzgebiet Theresienhöhe. Das heißt, dass Besucher ein Parkticket am Automaten ziehen müssen, während Anwohner ihr Auto mit Bewohnerparkausweis abstellen dürfen. Das Parken noch mehr einzuschränken, lehnt die Behörde ab und argumentiert damit, dass die Schießstättstraße keine reine Wohnstraße sei: „Sie (die Schießstättstraße) hat als Verbindungsstraße zwischen dem Alten Messeplatz und der Landsberger Straße Erschließungscharakter und dient auch der Erreichbarkeit zahlreicher Gewerbebetriebe (auch außerhalb des Forums Schwanthalerhöhe).“ Daher habe man hier das „Mischparken“ angeordnet. Zusätzlich und „zur Erleichterung der Parkplatzsuche für die Anwohner“ wurde zwischen Gollier- und Schwanthalerstraße in der Zeit von 18 bis 23 Uhr die Regelung „Bewohnerparken“ eingerichtet. Das heißt: „Bewohner können hier ganztägig gebührenfrei und zeitlich unbegrenzt parken, ab 18 Uhr gilt für sie das privilegierte Parken“, erläutert das KVR. Im BA Schwanthalerhöhe geht man dagegen: „Es wird gar nicht die Tiefgarage des Forums berücksichtigt“, wendet Ulrike Boesser ein, SPD-Stadträtin und BA-Mitglied. Anwohner könnten doch auf der Straße parken, während jene, die zum Einkaufen in die Schießstättstraße kommen, in die Tiefgarage könnten.
Anwohnerparken Parkstraße
Mit seiner Ablehnung der Schießstättstraße als privilegierte Bewohnerpark-Straße macht das KVR jedoch zugleich auch einen alternativen Vorschlag: „Um jedoch den Anwohnern im Lizenzgebiet dennoch eine gewisse Erleichterung zu verschaffen, schlagen wir in Abstimmung mit dem Referat für Stadtplanung und Bauordnung vor, die Regelung für das Parken in der Parkstraße im Abschnitt zwischen Gollierstraße und Kazmairstraße in reines Bewohnerparken abzuändern.“ In der Parkstraße aber sei doch auch Gewerbe ansässig, hält der BA 8 fest. Wie nun mit dieser Diskrepanz umzugehen sei, beurteilen die Gremiums-Mitglieder verschieden: Nach der Einschätzung von Florian Kraus (Die Grünen) sei der Anlieferverkehr in der Parkstraße weit geringer als für die vielen Geschäfte des Forums, wodurch also ein Anwohnerparken in der Parkstraße durchaus machbar erscheint. Thomas Hofstätter (CSU) indes kämpft für die Einrichtung einer Anlieferzone für die Gewerbetreibenden in der Parkstraße, der Rest der Straße könnte fürs Bewohnerparken verwendet werden. Eindringlich appellierte er an die Kompromissbereitschaft der BA-Kollegen, um die Prüfung einer solchen Anlieferzone bei der Behörde anzufordern. Einstimmig ging nun das Votum aus dem BA 8 raus, wonach dem Anwohnerparken in der Parkstraße zugestimmt wird und zugleich um Prüfung einer Anlieferzone gebeten wird. Auch fordert der BA, dass die Tiefgarage am Forum zur Beurteilung der Lage in der Schießstättstraße berücksichtigt werden soll.
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