Warten auf Grün
Bürger wünschen sich andere Ampel-Zeiten
Die Ampeln im Viertel sind nicht alle so getaktet, wie die Stadtteilbewohner es sich wünschen. Jüngst reichte ein Anwohner der Schwanthalerhöhe einen schriftlichen Antrag beim Bezirksausschuss (BA) 8 ein und beklagte darin die zu kurze Grünphase der Fußgängerampel an der Kreuzung Hans-Fischer-Straße über die Theresienhöhe. „Für Fußgänger, die nicht ganz so schnell unterwegs sind, reicht die Grünphase nicht aus, um die komplette Straße zu überqueren“, erklärt der Mann. Seiner Ansicht könnten bereits fünf Sekunden länger Grün helfen, damit es auch „Menschen, die nicht ganz so flott sind“ über die Straße schaffen. Um das Thema Ampel ging es auch schon in der Bürgerversammlung der Schwanthalerhöhe. Im Frühjahr hatte dort ein Anwohner beantragt, dass die Anforderungszeit für die Fußgängerampel am Bavariaring, nördlich der Bavaria, verkürzt werden soll. Doch die Ampel-Zeiten, so wie sie eingestellt sind, haben einen guten Grund, erklärt das zuständige Kreisverwaltungsreferat (KVR), das inzwischen auf die Anfrage aus der Bürgerversammlung antwortete.
„Grüne Welle“
„Die Zeit, die zwischen Anforderung des „Grüns“ der Fußgängerampel (Drücken) und der Schaltung des „Grüns“ für Fußgänger möge verkürzt werden, damit Fußgänger nicht so lange warten müssen“, hatte der Bürger bei der Bürgerversammlung beantragt. Inzwischen hat das KVR die Lichtzeichenanlage am Bavariaring überprüft und erklärt: „Aufgrund der Verkehrsbedeutung bestimmter Streckenzüge und auch aus Gründen der Luftreinhaltung wird von Seiten des Kreisverwaltungsreferates vor allem auf eine optimale Koordinierung der in diesen befindlichen LSA (Licht-Signal-Anlagen) geachtet, um somit den Verkehrsfluss möglichst störungsfrei zu gestalten (sogenannte Grüne Welle).“ Die Querung der Fußgänger stehe daher in Abhängigkeit zur „grünen Welle“. „Dabei steht innerhalb eines Signalumlaufs nur ein ganz bestimmtes Zeitfenster zur Verfügung, in dem die Freigabe für Fußgänger bei Bedarf realisiert werden kann“, erklärt die Behörde weiter. „Die Wartezeit ist aufgrund dieser Ausgangslage davon bestimmt, zu welchem Zeitpunkt innerhalb des Signalumlaufs der Anforderungsdrücker betätigt wurde.“
Durchschnittliche Wartezeit 31 Sekunden
An der Theresienhöhe/Buswendeanlage ließ das KVR für einen Tag lang die Zeiten von der ersten Anforderung bis zur Fußgängerfreigabe auswerten. „Die minimale Wartezeit betrug 2 Sekunden, die maximale 69 Sekunden und im Durchschnitt betrug die Wartezeit 31 Sekunden.“ Daraus schlussfolgert die Behörde: „Solche Wartezeiten sind im Hinblick auf die Verkehrsbedeutung und -dichte auf der Theresienhöhe durchaus zumutbar.“ Eine Verkürzung der Anforderungszeit hätte negative Auswirkungen auf den Verkehrsfluss. Den Wunsch aus der Bürgerversammlung wird man daher nicht erfüllen. Der Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe nahm diese Entscheidung jüngst zur Kenntnis. Was den Bürgerantrag zur Ampel an der Hans-Fischer-Straße angeht: Das Bürgeranliegen gab man an die Stadtverwaltung weiter und bittet um Überprüfung der Grün-Phasen-Zeit.
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