Lese-Oase und Stadtteil-Wohnzimmer
Stadtbibliothek Westend neu eröffnet
Bücher, Hörbücher, Musik, PC-Spiele und Filme – 25.000 Medien für Groß und Klein stehen übersichtlich geordnet aufgereiht in der Stadtbibliothek Westend, die am 4. Dezember im Neubau in der Schießstättstraße 20 c eröffnet wurde. Zurückbringen kann man ausgeliehene Materialien rund um die Uhr am Terminal. Von den insgesamt 520 Quadratmetern Ausleihfläche sind 110 allein den Kindern gewidmet. 23 Arbeitsplätze, ein Gruppenraum und die kostenlos zugängliche W-LAN-Verbindung bieten ein ansprechendes Ambiente zum Schmökern. In dem durch Multikulturalität geprägten Bezirk gibt es diverse Veranstaltungen, auch mehrsprachige Führungen für die Teilnehmer von Deutschkursen; ab Januar kommenden Jahres werden zudem Beratungen in türkischer Sprache angeboten. Eine Presse-Datenbank gewährt Einblick in Nachrichten von rund 90 tagesaktuellen Zeitungen aus aller Welt.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dazu beigetragen haben, dass die neue Bibliothek termingerecht nun der Öffentlichkeit zur Verfügung steht, dankte Oberbürgermeister Dieter Reiter. In seiner Eröffnungsrede wies er jedoch auf die auch hierzulande bestehenden Differenzen hinsichtlich Bildung hin: „Für viele sind Bücher ein wichtiger Teil des Lebens. Allerdings können 7,5 Millionen Menschen in Deutschland nicht richtig lesen und schreiben." Um Bildungsmöglichkeiten auch den sozial Schwächeren jederzeit zugänglich zu machen, investiert die Landeshauptstadt 36 Millionen Euro pro Jahr in die insgesamt 22 Stadtbibliotheken und die Bücherbusse. „Und jeder Cent davon ist für diesen Zweck gut ausgegeben", unterstrich Reiter.
Navigation durch Informationsflut
Zum Vergleich: Es gebe keine andere Stadt in Deutschland auch nur annähern so viel für diesen Sektor aus, erläuterte Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers, und hob die Bedeutung der Münchner Stadtbibliotheken hervor: „In den diversen Stadtteilen – wie hier im Westend – sind sie unverzichtbare Treffpunkte für die Menschen des Bezirks. Die intensive Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten und Schulen dient dazu, den Unterricht mit aktueller Literatur, mit Sachtiteln und Filmen lebendiger zu gestalten. Darüber hinaus informieren und beraten unsere kompetenten Ansprechpartner vor Ort die Besucher." Somit fungieren die Stadtbüchereien als Navigationssystem durch die Informationsflut, das nicht ohne seine hervorragend ausgebildeten Mitarbeiter auskäme, so Küppers: „Das ‚Buffet des Geistes' ist damit gut angerichtet!"
„Mehr Platz – mehr Bücher!"
Sibylle Stöhr, Vorsitzende vom Bezirksausschuss 8 Schwanthalerhöhe, lädt alle Anwohner des Stadtbezirks dazu ein, die Bibliothek als ihr „Stadtteil-Wohnzimmer" zu nutzen. „Mehr Platz, mehr Bücher – mit den Räumen im Neubau und dem 80 Quadratmeter großen Lesegarten steht uns eine wahre Lese-Oase zur Verfügung, ein hervorragender Ort zum Lernen, zum Austausch und zur Förderung von Integration."
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