Große Spenden-Solidarität
Flüchtlingshilfe des Griechischen Hauses
"Jeder, der etwas spendet, zeigt seine Solidarität", sagt Costas Gianacacos. Der Leiter des Evangelischen Migrationszentrums im Griechischen Haus engagiert sich in der Flüchtlingshilfe in Griechenland. Vorigen Sommer hat er mit einem Team Hilfsgüter in ein Zeltlager im Bezirk Ioannina in Nordgriechenland gebracht. Auch Projekte auf den Inseln Lesbos und Kreta werden von München aus unterstützt. Beim jüngsten Spendenaufruf von Februar bis April kamen nun wieder 30 Umzugskartons voller Sachspenden zusammen sowie ein Geldbetrag von 8.000 Euro.
Schafkopf-Turnier
Ihre Solidarität zeigten auch die Grünen im Bezirksausschuss Schwanthalerhöhe. Im Rahmen ihrer "Grünen Woche" veranstalteten sie ein Schafkopf-Turnier, dessen Erlös sie nun den Flüchtlingsprojekten in Griechenland zur Verfügung gestellt haben. Es sind nicht nur die Startgelder: "Der Sieger hat seinen kompletten Gewinn gespendet", berichtete Sibylle Stöhr, Vorstandsmitglied im Ortsverband ihrer Partei, als sie den Umschlag mit 250 Euro im Griechischen Haus vorbei brachte. Nachdem es im Westend selbst keine größere Einrichtung für Flüchtlinge gebe, habe man auf diese Weise den Stadtviertelbezug hergestellt.
Zeltlager aufgelöst
Das Zeltlager im Bezirk Ioannina, so berichtet Costas Gianacacos, sei noch vor dem Winter aufgelöst worden – "zum Glück, denn es war ein harter Winter." Seine "Verbindungsfrau" Georgia Kyriakidou, die sich vor Ort für die Geflüchteten engagiert, war Anfang Mai in München und hat vom aktuellen Stand der Dinge erzählt. Derzeit seien noch etwa 650 Menschen – die meisten aus Syrien – im Bezirk Ioannina untergebracht, inzwischen verteilt in festen Häusern. Die anderen Menschen aus dem Zeltlager seien nach Athen oder zu ihren Familien im Ausland gereist. Es bestehe weiterhin Bedarf an Hygieneartikeln für Frauen und an Kindernahrung.
Auf Lesbos will das Griechische Haus das Projekt "Mosaik" unterstützen. Dort sei ein altes Haus mitten in der Stadt gemietet und als Sozial- und Kulturzentrum für geflüchtete Menschen eingerichtet worden. "Da gibt es Englisch- und Griechisch-Unterricht. Und die Einheimischen gehen auch hin", erklärt Costas Gianacacos. "Wenn so eine Einrichtung ein paar Jahre besteht, dann bleibt sie später für die Einheimischen, auch wenn gar keine Flüchtlinge mehr da sind."
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