„Einen Kaffee in Ruhe trinken“
Stefanie Klenk, Stadtbibliothek Westend
In erster Linie hat sich mein Bewusstsein geändert. Ich schäme mich jetzt bei Gelegenheiten, bei denen ich mir früher keinen Kopf gemacht habe: Auf dem Heimweg schnell zum Supermarkt aber keine Einkaufstaschen dabei? Beim Bäcker plötzlich unbändig Lust auf einen coffee to go aber dem mug zu Hause liegen lassen? Im Supermarkt einen Salat kaufen obwohl der mehrfach in Plastik verpackt ist? Doof. Aber die Umstellung läuft nur schleppend. Mittlerweile habe ich fast immer zusätzliche Tüten in meiner Einkaufstasche, der coffee-mug liegt trotzdem meistens zu Hause rum, ich gönn mir ja schließlich nur selten einen coffee to go. Ich habe mir nun überlegt, dass es vielleicht eh besser wäre, einen Kaffee in Ruhe zu trinken, so richtig im Café oder mir einen Salat selbst zuzubereiten, ist eh viel leckerer. Das klappt zwar noch nicht immer, macht aber zusehends Laune. Das Gewissen ist beruhigt und trotzdem kommt der fun-factor nicht zu kurz. Ich glaube nur so kann es funktionieren.
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