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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
„Schön, dass es wieder da ist“
Flößer-Kulturverein freut sich über Restaurierung der Gedenktafel an der Marienklause
Seit Gründung des Flößer-Kulturvereins München-Thalkirchen am 6. Mai 2013 wird der Jahrtag mit einer besonderen Veranstaltung gewürdigt. Doch in diesem Jahr lassen die Corona-Maßnahmen ein gemeinsames Fest mit Mitgliedern und Gästen nicht zu.
1906 verunglückt
Umso mehr erhält die vom Flößer-Kulturverein zur Wiederherstellung in Auftrag gegebene Gedenktafel an der Marienklausen-Brücke an Bedeutung. Sie erinnert an den im Jahr 1906 tödlich verunglückten Wasseraufsehers Johann Anzer. Nur 37 Jahre war der Aufseher bei der Auer Wassergenossenschaft alt, als ihn der „nasse Tod“ am Stauwehr beim Ausfluss des Auer Mühlbachs aus der Isar ereilte.
Die Münchner Wasserwerksbesitzer rechts der Isar hatten sich als Auer Wassergenossenschaft zusammengeschlossen, um ihre Interessen hinsichtlich der Wasserbenützungsrechte gemeinsam zu vertreten. Viele Mühlen hingen am Auer Mühlbach.
Gedenktafel restauriert
Die fachgerechte Restaurierung der unleserlich gewordenen kupfernen Gedenktafel übernahm der Tölzer Steinmetz, Steinbildhauer und Steinrestaurator Willi Binder. Die Schriftart gestaltete er nach den erkennbaren Schriftresten in Fraktur wieder neu und stiftete das Material sowie die Arbeitszeit für die Restaurierung in dankenswerterweise dem Flößer-Kulturverein München-Thalkirchen.
Anfang Mai brachte sein Sohn Andreas Binder, Leiter des Tölzer Brau- und Volkskunsthauses, die restaurierte Gedenktafel wieder an das Marterl bei der Marienklausen-Brücke an. Mit dabei waren Klaus Menk, der Vorsitzende des Flößer-Kulturvereins und Vorstandsmitglied Helga Lauterbach, die den Antrag und die Organisation auf den Weg gebracht hat.
„Schön, dass es wieder da ist“, waren hörbare Kommentare von vorbeigehenden Menschen, die beim Marterl kurz innehielten. Mit der wieder hergestellten Gedenktafel soll gleichzeitig an die heute noch gefährliche Stelle der Isar erinnert werden.
Mit der gelungen Wiederherstellung des Marterls hat der Flößer-Kultur-Verein einen Beitrag zum gelebten Brauchtum in München geleistet.
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