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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Neue "Burgherren"
Erste minderjährige Flüchtlinge auf Burg Schwaneck angekommen
Hoch über dem Isartal sind jetzt die ersten männlichen Flüchtlinge im Alter von 15 bis 17 Jahren auf der Burg Schwaneck in Pullach eingezogen. Empfangen wurden die Jugendlichen von Mitarbeitern der Diakonie und des Kreisjungendringes (KJR), der hier im Auftrag des Landkreises normalerweise eine Jugendherberge und eine Bildungseinrichtung betreibt. Erst vor kurzem verständigten sich Landkreis und KJR, den Herbergsbetrieb für knapp zwei Jahre einzustellen und in der etablierten Jugendeinrichtung vorübergehend junge Asylsuchende, die ohne erwachsene Bezugspersonen nach Deutschland gekommen sind, unterzubringen und intensiv zu betreuen.
Mit Betreuern auf der Burg
„Mit der Diakonie hat sich der Kreisjungendring einen versierten Partner ins Boot geholt“, betonte Landrat Christoph Göbel bei einer Infoveranstaltung auf der Burg Schwaneck. Gemeinsam werden KJR und Diakonie die Betreuung von insgesamt 116 jungen Männern in sechs Gruppen bewerkstelligen. Die ersten 28 Jugendlichen, die inzwischen angekommen sind, sind den Diakonie-Mitarbeitern schon bekannt: Sie waren bislang in einer „Containerunterkunft“ in Garching untergebracht und sind nun mit ihren Betreuern auf die Burg gezogen. Mit an Bord ist auch ein Wachdienst, der sich auf die Betreuung dieser Zielgruppe spezialisiert hat. Er beschäftigt interkulturell und sozialpädagogisch geschultes Personal und hat bereits weitreichende Erfahrung in der Arbeit mit jungen Flüchtlingen gemacht.
Seit einiger Zeit in Deutschland
Die Jugendlichen werden auf der Burg, die im Eigentum des Landkreises steht, in Viererzimmern mit Bad untergebracht. Sie sind bereits seit einiger Zeit in Deutschland. Ihre persönliche Situation wurde umfangreich beleuchtet und mögliche Unterstützungsbedarfe, zum Beispiel in medizinisch-psychologischer Hinsicht, festgestellt. Das Naturerlebniszentrum auf dem Burggelände sowie einige Räume wie die Rittersäle werden durch den KJR weiterhin für die Bildungsarbeit genutzt. Neben Christoph Göbel informierten unter anderem Pullachs Erste Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund und Miriam Egeler, Leiterin des Geschäftsbereiches Flexible Jugendhilfe Oberbayern der Diakonie, über diese kurzfristige Maßnahme. Egeler berichtete aus dem Arbeitsalltag der Diakoniemitarbeiter, die schon länger junge Flüchtlinge betreuen. Die Vermittlung demokratischer Grundwerte oder auch des Gleichstellungsgrundsatzes von Mann und Frau gehörten dabei genauso zu den Aufgaben wie Wäschewaschen oder der Kauf einer Fahrkarte für den Deutschkursbesuch in der Landeshauptstadt, so Egeler.
Freundschaftliche Kontakte
Bürgermeisterin Tausendfreund äußerte die Hoffnung, dass die dann zumeist volljährigen jungen Männer auch in der Gemeinde bleiben können. Zwischen den derzeit in der Pullacher Turnhalle untergebrachten erwachsenen Flüchtlingen und einigen Bürgern hätten sich bereits freundschaftliche Kontakte entwickelt. Ab 1. Juli 2017 steht die Burg wieder ihren eigentlichen Nutzern zur Verfügung, hieß es.
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