Ehrenamtler sind das Herzstück
Viel freiwilliges Engagement im Alten- und Service-Zentrum Solln-Forstenried
Ob Bergwandern, Sprachkurse, Geburtstagsfeiern, Tanzen oder Malen – das Alten- und Service-Zentrum (ASZ) Solln-Forstenried bietet seinen Gästen jede Menge Abwechslung. Die Senioren können bei den Aktivitäten nette Leute kennenlernen, Kontakte pflegen, ihren Interessen nachgehen und Neues ausprobieren, zum Beispiel so außergewöhnliche Sachen wie Veeh-Harfe spielen oder Faszien-Qigong. Wer gerne philosophiert, trifft sich im Philosophischen Café oder beim Philosophie-Literaturkreis. Für viel gute Laune sorgt der Volkstanz-Kurs, bei dem die Teilnehmer Tänze aus Israel, Griechenland und den Balkanstaaten lernen.
Außerdem erhalten die Senioren im ASZ auch ganz praktische Hilfe, wie bei kleineren Reparaturarbeiten in der Wohnung oder beim Behördengang. Für all diejenigen, die gerade in einer schwierigen Lebenssituation stecken, ist das ASZ ebenfalls eine gute Anlaufstelle: In verschiedenen Gruppen tauschen sich die Betroffenen bzw. ihre Angehörigen aus und machen sich gegenseitig Mut. Neben dem achtköpfigen festangestellten Team arbeiten rund 30 Ehrenamtliche im ASZ. Hinzu kommen noch einige Helfer, die bei größeren Veranstaltungen einspringen.
Immer willkommen
„Viele Sachen wären ohne die Ehrenamtler nicht möglich“, betont Dipl. Sozialarbeiterin Petra Vauth, stellvertretende ASZ-Leiterin. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter engagieren sich regelmäßig auf vielfältige Weise. So sorgen Peter Mahler sowie das Ehepaar Barbara Klöpfer und Jürgen Mayrshofer für das leibliche Wohl der Cafeteria-Besucher. Peter Mahler schenkt Getränke aus, Barbara Klöpfer bereitet Feste sowie andere Veranstaltungen vor und backt Kuchen. Mittwochs hilft sie bei der Vorbereitung des Mittagessens, denn da wird im ASZ selber gekocht. Jürgen Mayrshofer, der sich auch in die ASZ-Nachbarschaftswerkstatt und bei Festvorbereitungen einbringt, unterstützt seine Frau seit einiger Zeit in der Küche: "Durch den Ausfall einer Köchin hat sich meine Tätigkeit in den letzten drei Jahren auch noch auf Kochen erweitert", so der Ehrenamtler.
Das ASZ, bei dem neue Ehrenamtler immer willkommen sind, weiß die Arbeit seiner freiwilligen Mitarbeiter sehr zu schätzen. Die Ehrenamtlichen werden vom ASZ gut betreut und während ihrer Tätigkeit von den Sozialpädagogen unterstützt. Bei regelmäßigen Ehrenamtlichen-Treffen können sie sich mit anderen freiwilligen Helfern austauschen. Zu Weihnachten und zum Geburtstag gibt es kleine Geschenke.
Einstieg ins Ehrenamt
Jeder, der eine sinnvolle Tätigkeit sucht, offen für Menschen und Neues ist, Kenntnisse weitergeben möchte und in Solln-Forstenried oder Umgebung wohnt, kann sich als Ehrenamtler beim ASZ bewerben. Einzige formale Voraussetzung ist die Vorlage eines einwandfreien Führungszeugnisses. Im Moment sucht das ASZ ehrenamtliche unter anderem Mitarbeiter in der Cafeteria, bei Veranstaltungen, beim Mittagstisch, Seniorenbesuchsdienst sowie fürs Kuchenbacken.
Die Ehrenamtlichen arbeiten im Schnitt schon fünf bis zehn Jahre im ASZ. Bevor sie dort einsteigen, werden sie bei einem Erstgespräch von einem Mitarbeiter umfassend beraten. Gemeinsam soll herausgefunden werden, welches Engagement am besten zu dem jeweiligen Interessenten passt. Es gibt auch viel Raum für neue Ideen, zum Beispiel bei Kursangeboten. "Wir sind da sehr flexibel", so Petra Vauth. Und umso schöner ist es dann, wenn die neuen Angebote von den Teilnehmern gut angenommen werden. In den letzten Jahren hat sich das Ehrenamt etwas gewandelt: Es kommen auch immer mehr projektbezogene Aktivitäten dazu, zum Beispiel das "Hallo-Projekt" der Argentinierin Lisi Brizuela, in dem sich junge Menschen aus verschiedenen Ländern und Senioren aus dem Stadtviertel austauschen und voneinander profitieren.
Aber auch beim Seniorenbesuchsdienst werden immer Ehrenamtler gebraucht, die sich um die Belange und Bedürfnisse älterer Menschen in Solln-Forstenried kümmern. Die Senioren, die in ihrem gewohnten Umfeld betreut werden, sind oft von Vereinsamung und Isolation betroffen bzw. benötigen praktische Hilfe. Ehrenamtliche begleiten die älteren Menschen zum Arzt oder zu Behörden, erledigen kleinere Einkäufe und Besorgungen für sie und schenken ihnen ein bisschen ihrer Zeit, zum Beispiel bei Spaziergängen, Gesellschaftsspielen oder einem Plausch.
Auswahl an Angeboten für Senioren
Beratung und Unterstützung
Nachbarschaftswerkstatt
Seniorenbesuchsdienst
Gruppen und Kurse
Mittagstisch
ASZ Solln-Forstenried
1979 wurden in München die ersten Alten- und Service-Zentren (ASZ) eröffnet. Inzwischen gibt es 32 ASZ im ganzen Stadtgebiet. Das ASZ Solln-Forstenried in der Herterichstraße feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Das vielfältige Angebot für Senioren wird jedes Jahr erweitert. So gibt es ab Februar ein Trauer-Café für Trauernde, unabhängig davon, wie lange der Verlust schon zurückliegt. Neu im Programm sind aber auch Schafkopf-Kurse, ein vierteiliger Workshop zum Thema „Ordnung schaffen“ und ein Faszien-Qigong-Kurs.
Mehr Infos zum ASZ Solln-Forstenried www.asz-solln.de im Internet.
"Etwas Sinnvolles tun"
Ehrenamtlerin Barbara Klöpfer:
Seit ca. sechs Jahren bin ich ehrenamtlich im ASZ tätig. Nachdem ich zu arbeiten aufgehört habe, wollte ich in meiner Freizeit etwas Sinnvolles tun. Dadurch, dass meine Mutter schon beim Qigong teilnimmt, bin ich auf das ASZ aufmerksam geworden und auch gleich für Kuchen backen, Cafeteria, Geburtstagsfeiern und Kochen engagiert worden. Das Zusammenkommen und die Rückmeldung durch die Senioren macht mir viel Freude.
"Ich habe mich beworben"
Ehrenamtler Jürgen Mayrshofer:
Durch meine Frau, Barbara Klöpfer, wurde ich auf das ASZ aufmerksam. Als vor sechs Jahren die Einrichtung einer Nachbarschaftshilfe (Anm. d. Red.: Nachbarschaftswerkstatt) gegründet wurde und dafür Leute gesucht wurden, habe ich mich beworben und leiste diese Hilfe zusammen mit zwei Kolleginnen und einem Kollegen seit dieser Zeit. Im Laufe der Jahre hat sich meine Tätigkeit auf Hilfe bei Geburtstagsfeiern erweitert. Durch den Ausfall einer Köchin hat sich meine Tätigkeit in den letzten drei Jahren auch noch auf Kochen erweitert. Das Zusammentreffen und die Anerkennung durch die Senioren in der Nachbarschaftshilfe und dann bei den Feiern und beim Essen hat meinen Entschluss, beim ASZ helfend mitzuwirken, im Laufe der letzten Jahre bestätigt.
"Froh, etwas zurückgeben zu können"
Ehrenamtler Peter Mahler:
Ich mache das Ehrenamt jetzt ca. zwei Jahre. Auf die Idee gekommen ist eigentlich meine Frau, die einen Flyer an der Eingangstüre vom ASZ gesehen hat. Daraufhin habe ich mich beworben und bin sehr froh, auf diese Weise der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können. Außerdem ist es auch schön zu sehen, wie sich die Besucher des Mittagstisches jedesmal freuen und die Gesellschaft dort offensichtlich auch genießen!
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