Zwei Welpen gerettet
Polizei übergibt Hunde dem Tierheim
Immer wieder werden die Münchner Polizei und der Tierschutzverein München auf illegalen Welpenhandel in der Landeshauptstadt aufmerksam. Im jüngsten Fall lieferte eine Münchner Tierschützerin, die sich schon seit Jahren gegen die illegale Einfuhr von Hundewelpen aus dem Ausland engagiert, den entscheidenden Hinweis: Sie entdecke auf Ebay ein fragwürdiges Verkaufsinserat für Mopswelpen und teilte ihre Bedenken der Sendlinger Polizei mit. Daraufhin konnten Polizeioberkommissar Thorsten L. und Polizeimeisterin Carola W. in Zusammenarbeit mit der Polizeihundestaffel die zwei Welpen, die in einer Wohnung in der Murnauer Straße gehalten wurden, sicherstellen. Laut Polizei wurde gegen den Verkäufer Anzeige wegen Urkundenfälschung sowie Verstößen nach dem Tierschutz- und Tiergesundheitsgesetz erstattet.
Dem Tierheim übergeben
"Die Mopswelpen sind ca. dreieinhalb Monate alt und stammen aus Serbien. Ihre vorliegenden Bescheinigungen wiesen Ungereimtheiten bezüglich der Tollwutschutzimpfungen und des Heimtierausweises auf. Sie wurden am 3. Februar unserem Tierheim übergeben", sagt Judith Brettmeister. Die Tierheim-Sprecherin versichert: "Es geht ihnen soweit gut."
Gleich am nächsten Tag seien die Vierbeiner geimpft worden, "bis der Impfprozess abgeschlossen ist, müssen die Hunde jedoch in Quarantäne bleiben, da Serbien zu den nicht gelisteten Drittländern gehört und Tollwut in diesem Land durchaus noch vorkommt." Um die Einfuhr ansteckender Krankheiten zu verhindern, gelten bei bestimmten Ländern besondere Einreisebestimmungen, die im Fall dieser Welpen missachtet wurden. An eine Vermittlung der Kleinen sei somit frühestens nach der Immunisierung gegen Ende Mai zu denken.
Augen auf beim Welpenkauf!
Falsche Pässe, keine Impfungen, Tiere, die unter furchbaren Bedingungen gezüchtet wurden, geschwächt oder schwer krank nach Deutschland transportiert und zu vermeintlich günstigen Preisen angeboten werden: "Der illegale Welpenhandel boomt in ganz Deutschland, davon bleibt auch München nicht verschont", bedauert Judith Brettmeister. Dunkle Verkaufsgeschäfte seien vor allem im Internet auf Kleinanzeigen-Plattformen zu beobachten, "aber auch in unserer Stadt werden Welpen auf Parkplätzen direkt aus dem Kofferraum heraus verkauft, so wie am Anfang des Jahres bei der S-Bahn-Haltestelle Riem. Damals konnten zwei Amerikanische und drei Englische Bulldoggen sichergestellt werden."
Seit geraumer Zeit kämpft der Tierschutzverein München mit groß angelegten Aufklärungskampagnen gegen den illegalen Welpenhandel und bietet auch auf seiner Homepage unter www.tierschutzverein-muenchen.de (unter "Das tun wir" / Aufklärungskampagnen / Welpenhandel) umfangreiche Informationen dazu, was man vermeiden bzw. beim Welpenkauf beachten sollte. Judith Brettmeister fasst die drei wichtigsten Punkte in Kürze zusammen: "Kaufen Sie niemals Tiere über dubiose Kleinanzeigen oder Internetangebote, kaufen Sie keine Tiere bei Straßenhändlern oder Bettlern – auch nicht aus Mitleid! – und kaufen Sie nur bei seriösen Züchtern. Noch besser ist natürlich, wenn Sie unseren Tierheim-Tieren eine zweite Chance geben und adoptieren statt kaufen."
Besonders liegt der Tierschützerin am Herzen: "Wenn Sie illegalen Welpenhandel oder eine sonstige Tierquälerei beobachten, schauen Sie nicht weg, sondern geben Sie bitte unseren Tierschutzinspektoren unter Tel. (089) 921000-33 Bescheid."
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