Rundhütten nutzen
Stadtverwaltung soll Möglichkeiten im Westpark prüfen
Wo können sich Jugendliche ohne Konsumzwang treffen? Wo haben sie ein festes Dach über den Kopf, wenn es regnet? In den Pavillons im Westpark. Diese Idee zumindest kam im Mai in der Sitzung des Bezirksausschusses 7 (BA) Sendling-Westpark auf. Kontrovers wurde damals diskutiert, wie sinnvoll die Öffnung der Rundhütten sei, ob es eines Konzeptes bedürfe und wie das mit dem Schlüssel und dem Reinigen funktoniere. BA-Vorsitzender Günter Keller hatte damals schon mit Blick auf die Anwohner gewarnt: "Da werden Beschwerden kommen, das kann ich vorhersagen."
"Extreme Lärmbelastung"
Die Einwände kamen bereits, nachdem das Vorhaben öffentlich geworden war. "Wir wohnen am Ende der Gilmstraße in unmittelbarer Nähe dieser Pavillons und sind schon ohne diese geplante Öffnung seit Jahren, vor allem in wärmeren Nächten, einer extremen Lärmbelastung ausgesetzt", heißt es in einem Schreiben, das der BA von Anwohnern erhalten hat. "Die nächtlichen Parkbesucher ziehen mit ihren Bierträgern, oft lauter Musik und Gegröle, an unserem Schlafzimmerfenster vorbei", wird weiter ausgeführt. Bestätigt werden diese Einwände in einem weiteren Brief eines Anwohners. "Ruhe haben wir nur, wenn es kälter ist oder regnet. Wenn nun bei Schlechtwetter auch noch die Pavillons geöffnet werden, wird der Lärmpegel andauern", so der Anwohner.
Konzept erarbeiten
In der jüngsten BA-Sitzung war das Thema wieder auf der Tagesordnung. In einem gemeinsamen Antrag einigte sich das Gremium darauf, dass die Stadtvewaltung eine Sicherheits- und Brandschutzüberprüfung der vier Rundhütten durchführen und gegebenenfalls Maßnahmen vorschlagen soll, die eine Nutzung durch Münchner und damit auch für Jugendliche ermöglichen. Zudem sollen die Pavillons für Nutzungen durch Privatpersonen oder Verine und Organsiationen geöffnet werden. Die Verwaltung wird deshalb gebeten, ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten. Weiterhin wünscht der BA eine Beteiligung bei der Bearbeitung des Stadtratantrages "Überdachte Aufenthaltsorte im öffentlichen Raum schaffen, der von SPD/Volt und Die Grünen/Rosa Liste eingebracht worden war. Darin wird gefordert, die Verwaltung möge bei künftigen Neu- oder Umgestaltungen sowie Erneuerungsarbeiten vermehrt überdachte Aufenthaltsorte und Spielflächen im öffentlichen Raum und in Grünanlagen schaffen. Es sollten keine aufwändigen Festbauten, sondern unkomplizierte Pop-up-Lösungen in Betracht gezogen werden. Bei der Standortauswahl seien Kinder und Jugendliche durch geeignete Partizipationsmaßnahmen rechtzeitig einzubeziehen. Außerdem soll die Abteilung Gartenbau des Baureferats gemeinsam mit Vertretern des BA 7 eine Begehung im Westpark und anderen Örtlichkeiten in Sendling-Westpark durch, um geeignete Flächen zu indentifizieren, die sich für eine Überdachung sowie die Bereitstellung einer einfachen Infrastruktur wie Sitzmöglichkeiten, Abfalleimer und Standort für Dixi-Toilette eignen.
Weit genug entfernt
Diese Flächen, heißt es in dem Antrag, sollen weit genug von Wohnbebauung entfernt sein, um die Lärmbelästigung von Anwohnerinnen und Anwohnern zu vermeiden. Die Einrichtung der überdachten Aufenthaltsorte beantragt der BA gegebenenfalls als städtische Leistung au seinem Budget.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH