Neues Herz schlägt
Rotes Kreuz hat seine München-Zentrale jetzt in Obersendling
Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat seine Münchner Zentrale künftig in Obersendling: Im Mai / Juni zog die Geschäftsstelle des Kreisverbandes aus dem Lehel in die Perchtinger Straße 5. Jetzt wurde das neue "Herz" des BRK feierlich eröffnet.
Umzug bringt Verbesserung
Das bisherige Zentrale in der Seitzstraße war in die Jahre gekommen. Das 50 Jahre alte Gebäude genügte den Anforderungen an eine modernes Verwaltungsgebäude nicht mehr. Eine kostenintensive Generalsanierung wäre nötig gewesen, erläuterte Kreisverbandsvorsitzender Karl-Heinz Demenat. Daher habe man sich für den Umzug entschieden. Der Bezug eines neuen Standortes habe zugleich die Chance geboten, Arbeitsabläufe und Dienste neu zu strukturieren und zu verbessern.
Grundlegender Umbau
Ein geeignetes Gebäude zu finden, sei nicht leicht gewesen, erklärte Demenat. Gut 150 Immobilien in der Stadt habe man geprüft, bis man sch 2015 auf den Standort Perchtinger Straße festlegte. Danach waren etliche Umbaumaßnahmenerforderlich. Die Hälfte der Grundrisse in den oberirdischen Geschossen wurden neu gestaltet und an die Bedürfnisse des BRK angepasst. Künftig können z.B. in den Beratungsstellen in allen Bereichen Einzelbüros genutzt werden. Elektroinstallation und das Datennetz des Gebäudes wurden auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Im Erdgeschoss wurde der Haupteingang umgestaltet und durch den Umbau einer Drehtüren ein behindertengerechter Zugang geschaffen. Weiterhin wurde im Eingangsbereich zusätzliche Toiletten für Besucher und eine behindertengerechte Toilette geschaffen. In der Perchtinger Straße verfügt das BRK künftig auch über einen Gruppenraum für das Jugendrotkreuz, Ruhe- und Schlafräume für (Bereitschafts-)Diensthabende, ein Stabszentrum (aus wandelbaren Räumlichkeiten um einen Lehrsaal herum), einen großzügigen Mitarbeiteraufenthaltsraum, kleinere Besprechungsräume in allen Etagen, ein "Casino" im Erdgeschoss (Veranstaltungsraum mit Großküche) und einen Ausstellungsraum für Rot-Kreuz-Exponate.
"Nicht nur Steine und Geld bewegt"
Brigitte Meyer, Vizepräsidentin des BRK, erinnerte bei der Eröffnung an die erhebliche Investition, die der Verband in sein neues Münchner Herzstück steckte: "Das war die größte derzeitige Baumaßnahme des BRK", sagte sie, "es ist ein wichtiger Baustein, damit wir unser breites Aufgabenspektrum erfüllen können."
Nicht nur Steine und Geld seien bewegt worden, so Meyer, sondern auch Menschen: "Von unseren rund 1.100 haupt- und nebenamtlichen Mitarbeitern haben ca. 150 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz nun in der Perchtinger Str. 5 statt wie bisher in der Seitzstr. 8."
Neu hinzugekommen sind in Obersendling die Mitarbeiter der Tagesklinik Süd für Psychiatrie und Psychotherapie. Die Tagesklinik konnte somit von der Lindwurmstraße ebenfalls in Räume in der Perchtinger Straße umziehen.
Die meisten Mitarbeiter sind jedoch von dem Umzug aber nicht betroffen. Die Mehrheit von ihnen arbeitet in den in der Landeshauptstadt und im Landkreis gelegenen 13 Rettungswachen, sieben Alten- und Servicezentren, elf Kindertagesstätten, zwei Senioren- und Pflegeheimen und weiteren Einrichtungen.
Nach Aubing verlagert
Die Seitzstr. 8 wird nun in den nächsten beiden Jahren vollständig "revitalisiert". Das Gebäude bleibt im Besitz des BRK, das damit Mieterträge zur Erfüllung seiner Aufgaben erzielen will. In der Seitzstraße nutzt der Verband zukünftig nur noch Teilflächen im Erdgeschoss und der Tiefgarage als Rettungswache.
Der Krankentransport, die Werkstatt und die dazugehörigen Umkleiden wurden von der Seitzstraße nach Aubing in die Brunhamstraße verlegt. Der Kreisverband hat dort Hallen angemietet. Weiterhin wurden etliche Fahrzeuge der Rotkreuz-Gemeinschaften dorthin verlegt, da die Tiefgarage in der Perchtinger Str. 5 aufgrund einer Höhenbeschränkung in der Einfahrt nicht für sämtliche Fahrzeuge geeignet ist.
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