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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Moos weicht Denkmalpflege
Der Schmied-von-Kochel-Brunnen wird voraussichtlich nächstes Jahr restauriert
"Die Renovierungsarbeiten am Schmied-von-Kochel Brunnen können vorbehaltlich der Finanzsituation voraussichtlich im Sommer 2022 durchgeführt werden", wie das Baureferat nun dem Sendlinger Bezirksausschuss (BA 6) in einem Schreiben mitteilt. Das Referat reagierte damit auf einen im Sommer gestellten Antrag des Bezirksausschusses, der den schlechten Zustand bemängelte. "Ich freue mich, dass der schöne Schmied-von-Kochel-Brunnen kommendes Jahr restauriert werden soll. Gerade dieser Brunnen ist ja ein Sendlinger Wahrzeichen und steht für die Geschichte Sendlings – auch wenn es den Schmied wohl nie gegeben hat", so Philip Fickel (SPD), Denkmalschutzbeauftragter im BA 6. "Das Baureferat erstellt bereits mit einem Fachplaner ein Renovierungskonzept mit einer detaillierten Schadenskartierung. Dieses Konzept wird anschließend mit der Unteren Denkmalschutzbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt und als Bestandteil der denkmalrechtlichen Erlaubnis festgelegt", wie das Baureferat in seinem Schreiben erklärt.
Keine Kennzeichnung als Trinkbrunnen
Die Forderung des BA 6, den Schmied-von-Kochel-Brunnen auch als Trinkwasserbrunnen auszuweisen lehnt das Baureferat jedoch ab. "Frischwasserbrunnen können nur als Trinkbrunnen ausgewiesen und gekennzeichnet werden, wenn der Wasserauslass von Erwachsenen direkt mit den Händen erreichbar ist. Elf dieser Brunnen in der Innenstadt sind bereits als Trinkbrunnen ausgewiesen. Beim Schmied-von-Kochel Brunnen ist eine Erreichbarkeit des Wasserauslasses nicht gegeben. Außerdem sind mit dem Betrieb von Trinkbrunnen zur Gewährleistung der Wasserhygiene hohe Kosten verbunden. Für die Ausweisung weiterer Trinkbrunnen sind im Baureferat keine Ressourcen vorhanden", begründet das Referat seine Ablehnung. Fickel bedauert dies sehr. "Leider wird noch kein Schild angebracht, dass der Brunnen auch ein Trinkwasserbrunnen ist – aber da bleiben wir weiterhin dran", so Fickel weiter.
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