Machtkampf im Westpark!
Zu Zeiten von Corona müssen vor allem diejenigen, die zur Risikogruppe gehören, eine Ansteckung vermeiden. Ein simpler Spaziergang, um das schöne Wetter und den erwachenden Frühling in München zu genießen, ist vielen daher nicht möglich. In einem Leserbrief an den Sendlinger Anzeiger schickte Walter Barth einen kleinen Erlebnisbericht von seinem Westpark-Spaziergang mit vier Bildern. "Er soll in dieser Zeit, in der es vor allem um Viren und Gesichtsmasken geht, auch eine Gelegenheit zum Schmunzeln und Lächeln bieten", erläuterte er in seinem Anschreiben und wünscht "viel Spaß beim Lesen und Betrachten".
Keine Gnade den Gänsen
"Können wir uns noch gefahrlos im Westpark aufhalten? Ja, wir können es! Der Kampf tobt nur auf dem Wasser des Sees. Dort nämlich hat zur Zeit ein herrschsüchtiger Schwan das Sagen. Mit weit gespreizten Flügeln und furchterregend vorgestrecktem Schnabel stürmt er mit Höchstgeschwindigkeit auf Gänse zu, die es wagen, sich auch nur in die Nähe der Bucht vor der Seebühne zu begeben. Versucht schließlich eine Gans sogar sich fliegend zu retten, so folgt er ihr ebenso gnadenlos und wassersprühend. Kleinere Vögel, wie Enten oder Blässhühner lässt er großzügig gewähren. Seine Partnerin zieht derweilen gelassen ihre Bahnen auf dem Wasser und lässt sich von diesem Geschehen nicht aus der Ruhe bringen. Offensichtlich hat sich das Schwanenpaar diesen Teil des Sees, wo im Sommer aus einem großen, viereckigem Rahmen ein Vorhang aus Wasser niederrauscht, auserkoren, um hier demnächst zu brüten. Der Platz des zukünftigen Brutgeschehens sei in der Sorge um die dafür notwendige Ruhe hier unerwähnt. Gott sei Dank ist es uns Menschen nicht erlaubt, auf diese Art und Weise in München einen Baugrund zu erwerben."
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH