Drei mal 80
Planungen zum neuen Quartier sind bis 13. August einsehbar

So stellen sich die Planer das neue Quartier an der Boschetsrieder Straße vor. Die drei 80-m-Gebäude könnten in der rechten Hälfte entstehen. (Foto: KCAP)
Aus dem ehemaligen Siemens-Gelände und dem brachliegenden Areal des Betonwerks zwischen Boschetsrieder und Helfenriederstraße soll ein urbanes Quartier werden, das Arbeiten und Wohnen verbindet: Etwa 220 Wohnungen und bis zu 3.000 Arbeitsplätze sind hier geplant. Der Stadtrat hat im Mai 2019 beschlossen, für das Gebiet einen Bebauungsplan als Grundlage für den Wandel aufzustellen.
Zunächst hatten sieben Planungsbüros Testentwürfe für das neue Quartier erarbeitet. Daraus wurden zwei Entwürfe ausgewählt, auf deren Basis – nach einer ersten Infoveranstaltung für die Öffentlichkeit und einem Workshop im Juli 2019 – dann ein städtebauliches und landschaftsplanerisches Planungskonzept entstand.
Planungen einsehen
Die jetzt vorliegenden Planungsunterlagen können bis 13. August u.a. hier eingesehen werden:
städt. Referat für Stadtplanung und Bauordnung, Blumenstraße 28 b (Hochhaus), Erdgeschoss, Raum 071 (Montag mit Freitag von 6 Uhr bis 18 Uhr)
Stadtbibliothek Fürstenried, Berner Straße 4 (Dienstag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr und Samstag von 10 bis 15 Uhr).
Auskünfte und Einzelerörterungen zum Bebauungsplan gibt es unter der Telefonnummer 233-22096 (Montag mit Donnerstag von 9.30 bis 12.30 Uhr und Freitag von 9.30 Uhr bis 12 Uhr).
Video zum Projekt
Normalerweise würde das städt. Planungsreferat jetzt auch eine Informationsveranstaltung zu dem Projekt durchführen. Diese ist wegen der Corona-Pandemie momentan nicht möglich, wäre aber auch nicht zwingend. In Absprache mit dem Bezirksausschuss im Münchner Süden wird diese Infoveranstaltung durch eine städt. Online-Erläuterung und ein Video ersetzt – zu finden hier:
https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und- Bauordnung/Auslegungstermine/BPlan_2139.html.
Äußerungen und Einwendungen zum Bauvorhaben können an den Auslegungsstellen der Pläne abgegeben werden oder auch per Mail an plan.ha2-33p@muenchen.de. Diese werden überprüft und fließen dann in das weitere Bauleitplanverfahren ein. Eine Entscheidung zu den Äußerungen wird durch den Stadtrat getroffen.
Im nächsten Schritt wird dann der Bebauungsplan entworfen. Wenn der Stadtrat diesen gebilligt hat, wird die Öffentlichkeit erneut beteiligt und ann sich zu dem Ergebnis äußern. Erst danach segnet der Stadtrat mit seinem Satzungsbeschluss den Bebauungsplan mit seinen Vorgaben endgültig ab.
Hochpunkte bis zu 80 m
Im Zentrum des neuen Quartiers befinden sich drei „Hochpunkte“ - drei jeweils 80 m hohe Gebäude. Neben den Wohnungen werden zwei Kindertageseinrichtungen mit insgesamt sieben Gruppen, Einzelhandel und gastronomische Angebote geplant. Die alte Betonhalle mit dem Siloturm werden umgebaut und erhalten und sollen künftig Raum für überwiegend kulturelle Nutzungen bieten. Die Gleistrasse des Gewerbebandes wird als Spazierweg für Fußgänger und Fahrradfahrer geöffnet und neue Verbindungen zwischen der Boschetsrieder Straße im Norden und der Helfenriederstraße im Süden sowie umliegenden Quartieren schaffen. Der neue, innere Quartiersplatz bietet darüber hinaus Raum für verschiedene Aktivitäten. Der Autoverkehr soll sich auf die umliegenden Straßen beschränken, an denen Zufahrten in die Tiefgarage angeordnet sind. Mit dem U-Bahnhof Machtlfinger Straße im Planungsgebiet und der entstehenden Tram-Westtangente ist das Quartier an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.
Was wird jetzt festgelegt?
Im Bebauungsplan werden mögliche bauliche Nutzungen von allen Grundstücken, die in seinem Geltungsbereich liegen, bestimmt. Festgesetzt wird zum Beispiel, ob auf einem Grundstück ein Wohnhaus, ein Bürogebäude oder ein Gewerbebetrieb gebaut werden darf. Außerdem trifft der Bebauungsplan Aussagen darüber, wie hoch neue Gebäude sein dürfen, welche Grundflächen sie haben dürfen und welchen Umfang Freiflächen haben.
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