Was ist Heimat?
Ausstellung "Wahlheimat - Malheimat" im Stadtteilladen Pasing
Vier Künstler stellen ihre Arbeiten zur Zeit im Stadtteilladen aus. Die Bilder von Erda Müller-Bigell, Wolfgang Lippstreu und Johannes Mayrhofer sowie die Fotografien von Jürgen Michael Keser-Niewerth haben alle den Begriff „Heimat“ zum Thema. „Heimat ist bedingt durch die Flüchtlinge in aller Munde, wir haben uns ebenfalls mit dem Oberbegriff beschäftigt und sind der Frage nachgegangen, was uns als Künstler Heimat bedeutet“, so Mayrhofer. Dabei sei ihnen klar geworden, dass Heimat viel mit der Art und Weise zu tun hat, wie sie sich künstlerisch einem Thema nähern, in welchen Kunst- und Stilrichtungen sie sich zu Hause fühlen und welche Erinnerungen in die Arbeiten einfließen.
Auseinandersetzung mit der Kunst
„In der Ausstellung ist „Heimat“ also eher nicht demographisch gemeint, sondern zeigt unsere Auseinandersetzung mit unserer Kunst“, ergänzt Lippstreu. „Wahlheimat bedeutet für uns, an welcher Stelle im Schaffensprozess wir uns befinden.“ Für ihn als Norddeutschen seien das im Moment Schiffe, Schiffswracks, aber auch große Maschinenungetüme, wie Dampfloks. „Die Symbole sind bei jedem von uns anders“, so Mayrhofer. „Die Frage ist eben auch, wie man Heimat findet.“ „Die innere Heimat lässt uns zeitlebens nicht los. Die Beschäftigung mit dieser inneren Heimat hat viel mit Selbsterkenntnis zu tun“, so Müller-Bigell. „Der Titel der Ausstellung soll bewusst deutungsoffen sein, damit auch allen Betrachtern reichlich Spielraum für eigene Gedanken bleibt.“
Das Künstlerquartett hat schon des Öfteren gemeinsame Ausstellungen bestritten. Der Raum im Stadtteilladen in der Gleichmannstraße sei ganz besonders charmant, weil er sich nah am Betrachter bewegt. Die Pasingerin Müller-Bigell hatte sich über das Kulturforum München-West über die Ausstellungsmöglichkeit informiert. „Es stimmt“, bestätigte Lena Eberl vom Stadtteilmanagement. „Wir öffnen unsere Räumlichkeiten gern als Ausstellungsfläche.“ Jeder Passant ist herzlich eingeladen, zu den Büroöffnungszeiten am Dienstag und Mittwoch von 10 bis 16 Uhr sowie am Donnerstag von 10 bis 18 Uhr die Werke zu betrachten. Die Malereien und Fotografien hängen bis zum 18. Dezember. „Danach ist erst einmal Weihnachtspause“, so Eberl. „Aber wir überlegen auch, die Ausstellung in den Januar hinein zu verlängern.“
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH