Umbau am Bahnhof Nord geplant
Pläne für Extragleis, Lärmschutz und neue Eingangshalle
Schon seit Mai 2022 plant die Bahn den weiteren Ausbau des Pasinger Bahnhofs. Im Moment läuft das Planfeststellungsverfahren für den Bau eines zusätzlichen Bahnsteigs zwischen den vorhandenen Gleisen 12 und 14. Hier sollen in Zukunft vor allem Züge in und aus Richtung Augsburg halten. Rund eine halbe Milliarde Euro will die Bahn investieren, um den Pasinger Bahnhof fit für die Zukunft zu machen. Die Zahl der täglichen Fahrgäste von jetzt rund 100.000 könnte dann noch gesteigert werden. Doch auch jetzt schon ist der Pasinger Bahnhof eines der größten Schienen-Drehkreuze in Bayern.
Im Bauvorhaben ebenfalls enthalten ist eine 1.300 Meter lange, bis zu vier Meter hohe Schallschutzwand von der Offenbachstraße bis zu den Kleingärten an der Marschnerstraße. Und auch das Bahnhofseingangsgebäude soll erneuert werden. „Im Prinzip will die Bahn aber genau das erhalten, was jetzt ist, und nur den Brandschutz und die Sicherheit erhöhen. Dafür bekommt sie einen Meter mehr von der Stadt in Richtung Vorplatz“, meinte Marisa Osterhuber-Völkl, die Vorsitzende des Unterausschusses Planung im Bezirksausschuss 21 (BA).
Toiletten? Fehlanzeige!
„Für uns ist das zu wenig. Quer durch alle Fraktionen sind wir der Meinung, dass hier ruhig auch etwas Größeres hinkommen soll, zumal Toiletten, Service und Radparkplätze hier dringend notwendig sind“, so Osterhuber-Völkl. Denn mit den geplanten hohen Gebäuden rechts (das Hochhaus mit studentischem Wohnen und Nahversorgung in Richtung Gottfried-Keller-Straße) und links (das vierstöckige Gebäude in Richtung Pasinger Fabrik) mache ein weiteres Stockwerk auf der Bahnhofseingangshalle nichts aus.
Dafür hatte der BA zwar einen Wettbewerb fürs Bahnhofsgebäude vorgeschlagen, war mit diesem Ansinnen allerdings bei Bahn und Stadt abgeblitzt. „Wir sind alle enttäuscht, ein zukunftsweisender Bau ist das nicht.“ Die Lokalpolitiker hätten sehr gern den breiten Wunsch der Bevölkerung nach Toiletten und mehr Service weitergegeben.
„Das fordern wir seit Jahren. Aber Fehlanzeige! Auch von der Stadt gab es nur die Aussage, dass die nächsten Toiletten akzeptable 500 Meter weit weg sind – nämlich in den Arcaden und in der Pasinger Fabrik. Das ist ein Unding!“, kritisierte Osterhuber-Völkl weiter. „Hier bieten sich echte Chancen, ein bisschen mehr in die Zukunft und für die Bürger und nicht nur das absolute Minimum zu bauen.“ Nun wolle der BA in den Dialog auch mit den Arcaden und der Pasinger Fabrik gehen und vielleicht doch mehr erreichen. „Wir bleiben dran.“
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