Schulweg bleibt Brennpunkt
Polizeiinspektion 45 unterstützt Schulanfänger - Schulweghelfer gesucht
Seit Schulbeginn am vergangenen Donnerstag zeigt die Polizei in den Morgenstunden erhöhte Präsenz auf den bekannten Schulwegen im Stadtbezirk Pasing-Obermenzing. Peter Löffelmann von der Polizeiinspektion 45 teilt dazu vor allem die Kontaktbeamten ein. „Aber wir bekommen auch Verstärkung von Kollegen der Einsatzhundertschaft. Anders könnten wir die Grundschulen nicht so gut unterstützen.“
Drei Wochen lang werde die Polizei in der Nähe der Schulen bleiben. „Gerade in der schwierigen Eingewöhnungsphase der vielen Erstklässler möchten wir vermehrte Aufmerksamkeit der Schüler, Eltern und auch der Autofahrer auf die Gefahren im Straßenverkehr lenken.“
Nord-Süd-Achse ist gesichert
Nach Einschätzung der Polizei ist die schwierige Nord-Süd-Achse zwischen Obermenzing und Pasing weitestgehend gesichert. „Die Meyerbeer- und vor allem die Offenbachstraße gelten sowieso als Brennpunkt. Da schaut jeder genau hin. Außerdem hilft die neu eingerichtete Tempo-30-Zone“, so Löffelmann. „Aber natürlich geht von Baustellen immer ein gewisses Gefährdungspotential aus.“
Annette Dubbrick, langjährige Schulweghelferin für die Oselschule an der Kreuzung Offenbach-/Nusselstraße, ist sich dessen nicht sicher. „Ab der Nusselstraße in Richtung Landsberger Straße wird leider wieder Gas gegeben. Da ist Tempo 30 vergessen. Ärgerlich ist allerdings auch, dass die Radfahrer oft bei Rot fahren und den Schulkindern wenig Vorbild geben.“
Schulweghelfer dringend gesucht
Ohne die Schulweghelfer wäre so manche Situation kreuzgefährlich für die Kinder, mahnt Dubbrick. Der Sprengel der Oselschule ist dabei heuer gut versorgt mit den freiwilligen Helfern. „Ganz anders sieht es in der Schererschule aus“, meint Löffelmann. Im Halteverbot um die Schule ließen viel zu viele Eltern schnell mal ihre Kinder aus dem Auto. Aushänge des Elternbeirats sollen hier für Aufklärung sorgen und gleichzeitig neue ehrenamtliche Helfer gewinnen.
Auch die Situation an der Grandlschule könnte zufriedenstellender sein. Corinna Neukamm, die die Schulweghilfe seit zwei Jahren für die Obermenzinger Grundschule koordiniert, sucht eifrig nach Mitstreitern. „Besonders für die Mittagszeiten nach Schulschluss fehlen uns noch Leute“, bedauert sie. „Da reicht unser 30-köpfiger Helferstamm nicht ganz aus.“
Am Ball bleiben
Seine Erfahrungen am Morgen vor der Oselschule setzt indes Dominik Mackrle von der Einsatzhundertschaft in Erstaunen. „Wahnsinn, was hier los ist“, meint er. „Ich hätte nie gedacht, wie viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Schule bringen. Und das bei den Spritpreisen!“
Nach seiner Beobachtung verhielten sich die Kinder auf dem Schulweg sehr besonnen und bewusst. „Das ist toll zu sehen.“ Auch Löffelmann bekräftigt: „Verkehrserziehung und Gespräche in Elternhaus und Schule haben sicher schon sehr viel bewirkt. Unser Rat ist, auch nach dem Schulstart öfter mal über den Schulweg sprechen, die Kinder begleiten und vor allem: Vorbild sein.“
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