Klingende Orgelwelt
Neue Eule-Orgel in Maria Schutz kurz vor der Einweihung
Die Orgel wird die Königin der Instrumente genannt. Das ist einleuchtend - gemessen an Größe und vor allem am Aufwand, der von der (Hand-)Fertigung der Pfeifen bis zum spielbereiten Instrument betrieben werden muss. Ein Jahr lang arbeitete die Orgelbaufirma Eule GmbH aus Bautzen in ihrer Werkstatt an der neuen Pasinger Königin. Ende April wurden die 3.843 Orgelpfeifen und tausende Einzelteile geliefert und sieben Wochen lang zusammengesetzt. Seither stimmen zwei Intonateure der Eule-Firma die Pfeifen.
„Wir passen den Klang der Pfeifen an den Raum an“, erklärte André Gude. „Klangstärke, Klangfarbe und Ansprechverhalten aller Pfeifen müssen reguliert werden, damit es ein harmonisches Ganzes ergibt.“ Das dauert lange, insgesamt zwölf Wochen waren die beiden damit beschäftigt. „Zwischendurch muss man dem Instrument Ruhe gönnen, damit sich der Ton auch setzen kann.“
Einweihung am 21. November
Die dicksten Pfeifen, die Jedermann von der Kirchenbank aus sehen kann, sind dabei nicht die mit dem tiefsten Klang. „Die tiefsten Töne kommen aus konischen Hölzern, die teils mit Holzdeckeln versehen sind. Der Deckel schickt den Ton zurück und verdoppelt damit die Resonanz“, erklärte Thomas Habellock. Die sichtbaren Pfeifen vornedran bestehen aus einer Zink-Blei-Legierung, für die höchsten Töne gibt es extra Zungenpfeifen am Ausgang der Pfeifen.
Bei der abschließenden Generalstimmung waren die beiden Intonateure zufrieden. Die Orgel war perfekt auf 441 Hertz bei 15 Grad Raumtemperatur gestimmt. Jede Feinabstimmung, die sich aufgrund von Temperaturschwankungen in der nächsten Zeit ergeben könnte, wird Kirchenmusiker Fischalek vor Ort ausgleichen können. „Nach einem Jahr schauen wir noch einmal zur Nachkontrolle vorbei“, so Gude. „Die Akustik ist toll hier. Es hat alles prima geklappt. Schwierig oder herausfordernd war nur die Zweiteilung des Instruments wegen des großen Rossettenfensters.“
„Wir freuen uns sehr“, meinte Fischalek zu den Abschlussarbeiten. „Aber jetzt beginnt die eigentliche Arbeit. Die Orgel muss eingespielt werden.“ Zum ersten Mal wird die Orgel für die Öffentlichkeit am 21. November erklingen, zum Festgottesdienst um 9.30 Uhr mit Orgelweihe durch den Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg. Um 16.30 Uhr gibt es das erste Orgelkonzert mit Werken von Bach, Reger, Piechler und Boellmann gespielt von Prof. Karl Maureen. Alle Konzerte sind auf der Webseite der Pfarrei veröffentlicht.
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